Säuglingshaus

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  • Wiederaufbau in den Nachkriegsjahren / Altbau
  • Name: Säuglingshaus
  • Erstbezug: Anfang 1952
  • Gebäudetyp: Säuglings- und Personalzimmer
  • Belegung/Nutzung:
    • Keller: Milchküche, Vorratsraum, Kühlraum, Kinderwagenraum
    • Erdgeschoß: Arzt- und Krankenzimmer, Kleinkindergruppe / Kleinkinder mit Behinderungen
    • 1. Etage: Säuglings- und Krankenzimmer
    • Dachgeschoß: Zimmer für Säuglingsschwestern

Besonderheiten:
Dem Säuglingshaus hat Josef Abeln, der ab 1948 Direktor des Kinderheims war, in der Festschrift von 1967 ein umfangreiches Kapitel gewidmet (vergleiche Kapitel III „Das Säuglingsheim“). Nach seinen Aufzeichnungen erhielt die Heimverwaltung im August 1949 den Befehl, innerhalb von acht Tagen das Haus Lerbach bei Bergisch Gladbach zu räumen und der belgischen Militärregierung als Residenz zur Verfügung zu stellen.

Josef Abeln erinnert sich: „Ohne Rücksicht auf die dort untergebrachten 200 Säuglinge und Kleinstkinder mußte der Räumungsbefehl in 4 Tagen durchgeführt werden. Unter unsagbaren Mühen und Sorgen gelang es, diesem Befehl nachzukommen und 80 Kinder im ehemaligen Lehrerheim in Rhöndorf unterzubringen. Die anderen 120 Kinder wurden teils nach Köln-Sülz, teils in andere Heime verlegt. So ergab sich als erste Notwendigkeit, das Säuglingsheim aufzubauen, dessen alte Außenmauern noch standen.“

Die Säuglinge sollten in dem wieder aufgebauten Gebäude in Zimmern mit je sechs Betten untergebracht werden. Im Dachgeschoß wurden Personalunterkünfte für die Säuglingsschwestern eingerichtet.

Zum Säuglingsheim gehörte eine Milchküche. Sie bestand aus einem „unreinen” Raum, in dem die Flaschen eingeweicht und gespült wurden. Danach kamen die Flaschen in einen Sterilisierungsapparat, aus dem sie im zweiten Raum, der Einfüllküche, herausgenommen und gefüllt wurden. Im dritten Raum wurde die Säuglingsnahrung gekocht und zubereitet. Jedes Kind bekam bei der Aufnahme einen Tag lang eine sogenannte Möhrensuppe, um Verdauungsstörungen, die vom Wechsel von den Eltern bzw. dem Entbindungsheim in das Säuglingsheim vorkommen konnten, möglichst zu verhindern. Vom zweiten Tage an erhielt das Kind die Nahrung, die vom Arzt seinem Alter entsprechend festgesetzt wurde.

In der Milchküche wurde die Brei- und Gemüsenahrung für die größeren Kinder hergestellt. Hierfür gab es einen Gemüseputzraum. Hinzu kamen noch der Vorratsraum, der Kühlraum und der Kinderwagenaufbewahrungsraum für ca. 50 Kinderwagen.

Von großer Bedeutung war das Waschen der Windeln und die Pflege der Wäsche. Nach Modernisierung der Waschküche wurde folgendes Verfahren durchgeführt: Bei jedem Trockenlegen wurden die Windeln in den Windelsack geworfen und mit einem Gummiband verschlossen. Der Windelsack gelangte durch einen Schacht in den Keller, wo er von einem Arbeiter abgeholt und zur Wäscherei gefahren wurde. In der Wäscherei wurde der verschlossene Sack in die Waschmaschine gesteckt. In der Maschine öffnete er sich von selbst und wurde mit dem Inhalt gewaschen. Nach Beendigung des Waschvorganges wurden die Windeln in eine Zentrifuge umgeladen und von da aus in ein Schüttelgerät. Sie wurden in einem Tümmler getrocknet. In Körben wurden die sauberen Windeln zum Säuglingsheim zurückgefahren, wo sie geglättet und nach Stationen zusammengelegt wurden. Im Sülzer Säuglingsheim wurden täglich 3.000 Windeln benötigt, die in 220 Säcke gefüllt wurden.

Leitung des Säuglingsheims (Stand: 15.5.1970)
 
  • Krankenabteilungen: Sr. Lucilla
  • Isolierstation: Willerscheid
  • Arztzimmer: Dr. Nettmann
  • Praktikantinnen: Sr. Elisabeth Caritas
  • Säuglingsaufnahme: Strohe
  • Kriechlingsaufnahme: Loosen
  • Kleinkindergruppe: Thoni
  • Säuglingsmilchküche: Hermanns
  • Windelwaschküche: Sr. Maria Gemma