„Runder Tisch Heimerziehung“ (RTH)

Zur Aufarbeitung der westdeutschen Heimerziehung zwischen 1949 und 1975 konstituierte sich am 17. Februar 2009 unter dem Vorsitz der Bundestagsvizepräsidentin a. D. Dr. Antje Vollmer der „Runde Tisch Heimerziehung“ (RTH).

Zu den Aufgaben des RTH gehörten unter anderem die Aufarbeitung der Heimerziehung unter den damaligen rechtlichen, pädagogischen und sozialen Bedingungen, die Prüfung von Hinweisen des an Betroffenen zugefügten Unrechts, die Aufarbeitung gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und gesundheitlicher (organischer oder psychischer) Folgen der Heimerziehungspraxis, die Förderung der Kommunikation zwischen den Betroffenen und den „Nachfolge“-Organisationen der damaligen Heimträger, die Vermittlung von Beratungsangeboten, die Entwicklung von Kriterien zur Bewertung der Forderungen ehemaliger Heimkinder sowie das Erarbeiten von Lösungsansätzen. Ebenso legte der RTH fest, dass Akten von Ehemaligen aufbewahrt und auf deren Anforderung in Form einer Kopie jederzeit herausgegeben werden müssen.

Aktenkeller im Kinderheim Köln Sülz

Mit der öffentlichen Vorstellung seines Abschlussberichtes am 13. Dezember 2010 und der Übergabe an den Deutschen Bundestag am 19. Januar 2011 hat der „Runde Tisch Heimerziehung“ sein auf zwei Jahre befristetes Mandat fristgerecht erfüllt und seine Arbeit beendet.

Auf unserer Kinderheimseite von Ehemaligen für Ehemalige kann die Arbeit des RTH und die Kritik an diesem Gremium nicht in vollem Umfang dargestellt werden. Unsere Seite bietet einen Einblick in die Arbeit des RTH und stellt beispielhaft für die Kritik an dessen Arbeit grundsätzliche Analysen von Professor Dr. Manfred Kappeler bereit. Weitere Informationen zum RTH finden sich auf der Seite des Bundesamtes für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben Referat 505 – Abwicklung Fonds Heimerziehung.

In seinem Abschlussbericht stellt der RTH u.a. fest (S.6) : „… der Mitwirkung der ehemaligen Heimkinder am Runden Tisch kommt eine besondere Bedeutung zu. Sie haben den Forderungen der Betroffenen eine unüberhörbare Stimme gegeben. Ihnen ist es besonders zu verdanken, dass der Runde Tisch das erfahrene Leid und das geschehene Unrecht klar benannt hat und konkrete Vorschläge für die Anerkennung des Schicksals der Betroffenen unterbreitet. Der Berichterstattung der ehemaligen Heimkinder und den darin enthaltenen Unrechtserfahrungen wird geglaubt“.

 

 

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