Verwaltungs- und Aufnahmegebäude

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  • Erstaufbau in den Nachkriegsjahren
  • Name: Verwaltungs- und Aufnahmegebäude
  • Erstbezug: Ende 1951
  • Gebäudetyp: Büro- und Gruppengebäude
  • Belegung/Nutzung:
    • Keller: Kleiderkammer, weitere Nutzung unbekannt
    • Erdgeschoß: Pforte, Verwaltung, Hausärzte
    • 1. Etage: Aufnahmegruppen, später auch jüdischer Kindergarten
    • 2. Etage: Direktorenwohnungen, Aufnahmegruppen

Besonderheiten:
Anfang der Fünfziger Jahre wurden die Kölner von den Salvatorianern vom Kloster Steinfeld gedrängt, die von den Kölner Kindern belegten Räume des Klosters für ihre Ordensschule freizugeben. In den Kriegsjahren waren Kölner Kinder nach Kloster Steinfeld evakuiert worden.

Die zerstörte Stadt Köln befand sich nach dem Zweiten Weltkrieg in einer äußerst schwierigen Finanzlage. Der damalige Direktor des Kinderheims, Josef Abeln, erhielt vom Sozial- und Wiederaufbauministerium des Landes Nordrhein Westfalen für den Wiederaufbau ein Darlehen von 340.000 DM und einen verlorenen Zuschuss von 150.000 DM.

Josef Abeln hielt später fest: „Diese Mittel durften allerdings nur für einen Neubau benutzt. Dadurch waren die Kölner gezwungen, zuerst das Aufnahmegebäude zu errichten.“

Nach Fertigstellung dieses Gebäudes konnten die Aufnahmeabteilungen aus dem zerstörten ehemaligen Hauptgebäude in den Neubau umziehen, und die Kinder im Januar 1952 aus Steinfeld zurückgeholt werden.

Im Aufnahmegebäude entstanden auf der ersten und zweiten Etage vier Aufnahmegruppen, um Kinder auf die längerfristige Unterbringung in den sog. „Familiengruppen“ vorzubereiten. Zusätzlich gab es zwei Gruppen für Kinder, die in den Nachkriegsjahren auf der Straße aufgegriffen wurden. Die „Streuner“ wurden je nach häuslicher Situation zurück zu den Eltern gebracht, oder der Obhut des Jugendamtes übergeben.

Im Verwaltungsgebäude befand sich zum Sülzgürtel hin der Haupteingang mit einer Pforte, in der auch die Telefonzentrale für das Kinderheim untergebracht war. Im Gebäudetrakt dahinter lagen die Büros für den Direktor des Heims, den Verwaltungsdirektor, die Vorzimmer, das Rechnungswesen, die Personalstelle und die Räume der Sozialarbeiter.

Im Aufnahmegebäude befanden sich außerdem zwei Ärztezimmer, sowie Büros für Psychologen. Zeitweilig war in diesem Gebäudeteil auch das Bauamt untergebracht.

Im ersten und zweiten Stock wohnten bis Anfang der 60er Jahre Direktor Abeln mit seiner Familie und dessen Stellvertreter. In den ersten Jahren wohnte auch der Kinderheimpfarrer im Verwaltungsgebäude. Später bezog er sein eigenes Pfarrhaus am Sülzgürtel. Um 1964 wechselte auch Familie Abeln in ein Wohngebäude in der Nachbarschaft des Heims. Für die Großfamilie mit sieben Kindern mussten zwei übliche Mietwohnungen zu einer großen Wohnung miteinander verbunden werden.

Nach dem Ausscheiden von Direktor Josef Abeln im Jahr 1972 änderte sich der Verwaltungsbereich grundlegend. Die Verwaltung der Kölner Kinderheime wurde an das Jugendamt übertragen. Das Sülzer Kinderheim verwaltete nur noch die eigene Einrichtung vor Ort und die Nebenstelle in Köln-Brück. Auch auf eigene „Hausärzte“ musste das Heim verzichten. Die früheren Büros wurden für andere Zwecke benötigt und umgebaut. Später wurden die Büros mit einen PC-Netzwerk ausgestattet und erhielten eine feste Anbindung zu verschiedenen Verwaltungsstellen der Stadt Köln. Durch die Zentralisierung von Aufgaben wurde die Heimverwaltung in Sülz immer mehr verschlankt.

In den ersten Stock zog später ein jüdischer Kindergarten ein. Wegen seiner besonderen Gefährdungslage wurde er mit Sicherheitstüren ausgestattet und per Video überbewacht. Offiziell wurde der jüdische Kindergarten gegenüber der Bevölkerung nicht erwähnt.

Die Pforte, die bis 1975 mit Pförtnern im Schichtdienst besetzt war, wurde ebenfalls aufgegeben.

Verwaltungsstellen/Gruppen:

Verwaltungsmitarbeiter 1961 – 1972 (Stand 15.05.1970)
Heimdirektor: Josef Abeln 
Vorzimmer: Strecker
Verwaltungsdirektor: Braun
Verwaltung/Lager: Lauer
Kasse: Dossow / Wendler
Personalstelle: Hinne
Wirtschaftsstelle: Tscharntke / Krolikowski
Sozialarbeiter: Fr. Kamper, Fr. Schwan, Thumfart, Gruhl
Verwaltung/Div.: Schmitz
Dipl.-Psychologe: Willmanns
Bauleitung:  Stemmeler / Hinte (später aufgelöst)
Ärzte: Dr. Nettmann, Dr. Pfuhz, Dr. Ohndorf
Aufnahme: Sr. Antonia Franziska
Aufnahme Kindergarten I : Sr. Constantia, ab 1970 Übernahme der Gruppe Wiesemann bis 1972
Aufn. Kindergarten III : Sr. Edeltraud, ab 1970 Übernahme der Gruppe Luca bis 1972
Aufn. Kindergarten II :  Sr. Wilberga
Aufnahme I :  Sechtin
Aufnahme II : von Nordhausen
Sakristei:  Sr. Johanna Sofia