NACHTRAG: Findlinge + Zeitzeugenkapsel (Förderverein Erinnerungsorte Kinderheimgelände Köln Sülz)

pethens ⌂ @, Köln, Sonntag, 15.04.2018, 07:53 (vor 2425 Tagen) @ hütchen

Nicht nur das hier das Köln-Sülzer Waisenhaus/Kinderheim eines der größten Heime in Deutschland gewesen ist, es wird wohl auch die höchsten Kosten für die Erinnerungen verschlingen. Andere ehem. Kinderheime ließen lediglich eine Gedenktafel anbringen.
Diese "Findlinge" werden zeigen, wie nötig es ist, hier an dieser Stelle die Erinnerungen wach zuhalten.

Hier der Dringlichkeitsantrag des Rates der Stadt Köln
"Gedenksteine für das ehemalige Kinderheim in Köln-Sülz"
Sehr geehrter Herr Dr. Heinen,
sehr geehrte Frau Bürgermeister,
sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin Reker,

die Antragsteller bitten Sie, folgenden Antrag in die Tagesordnung des Jugendhilfeausschusses am 20.06.2017 sowie des Ausschusses Kunst und Kultur am 27.06.2017 aufzunehmen:

Beschluss:

Der Rat der Stadt Köln würdigt das Engagement des Förderkreises Erinnerungsorte Kinderheim Köln- Sülz e.V. für die Sicherung einer dauerhaften und nachhaltigen Erinnerung an das große städtische Kinderheim in Sülz, insbesondere auch verbunden mit Erinnerungen an die zahlreichen positiven wie auch negativen pädagogischen Umgangsweisen im Heim und die prägende städtebauliche Entwicklungskraft dieser großen, aber auch weitgehend geschlossenen Einrichtung für den Stadtbereich Sülz-Klettenberg.
Der Rat der Stadt Köln sieht in dem Bestreben, diese Erinnerung durch „Findlinge“ und Inschriften zu bewahren, einen außerordentlich guten Ansatz des Fördervereins, und begrüßt die bereits durch die Bezirksvertretung Lindenthal (8.000€), den Landschaftsverband Rheinland (40.000€), die Sparkasse Köln (5.000€) sowie durch private Spenden (derzeit rd. 4.000€) zur Verfügung stehenden Mittel.
Der Rat beauftragt die Verwaltung, den noch verbleibenden Fehlbetrag zur Realisierung der Gedenksteine durch geeignete Umschichtung aus dem Sondervermögen der Kinder- und Jugendpädagogischen Einrichtung der Stadt Köln (TP 601) oder hilfsweise aus einem anderen Teilplan des Produktbereichs 06 des Haushaltsplans 2016/2017 bereitzustellen.
Begründung:

Mit dem Kinderheim Köln-Sülz hat der Rat der Stadt Köln vor 100 Jahren eine für die Betreuung von Kindern wegweisende Perspektive entwickelt. Zunächst als reines Waisenhaus tätig (zeitweise mit über 1000 Betten eines der größten), hat sich das Kinderheim insbesondere in den 70er Jahren bis zu seiner Schließung als eine pädagogisch beispielhafte Einrichtung entwickelt. Allerdings sind auch im Kinderheim in den 60er und 70er Jahren erheblich Missstände zu verzeichnen, die ehemaligen Heimkindern bis heute dauerhafte Schäden oder erhebliche psychische Beeinträchtigungen zugefügt haben. Dies ist im Zuge der Aufarbeitungen deutlich geworden. Daher hat auch die Stadt Köln einen ganz wesentlichen Auftrag, die Erinnerung an das große städtische Kinderheim wach zu halten und dies auf dem Gelände dauerhaft zum Ausdruck zu bringen.

Der Förderverein Erinnerungsort Kinderheim Köln-Sülz e.V. hat sich in dieser Hinsicht sehr verdient gemacht. Er setzt sich seit Jahren – gemeinsam mit ehemaligen Heimkindern – für eine solche konkrete Form der Erinnerung ein. Dies haben sowohl die Oberbürgermeisterin als auch die Jugenddezernentin der Stadt Köln anlässlich der Feier zum 100 jährigen Bestehen nachdrücklich gewürdigt. Der Förderverein hat sich sowohl bei der Bezirksvertretung Lindenthal als auch beim Landschaftsverband Rheinland erfolgreich für eine Finanzierung der insgesamt 81.000 EUR. Kosten eingesetzt.

Die verbleibende Fehlbetrag soll – nicht zuletzt angesichts der positiven Bewertung der Initiative durch den LVR und die Bezirksvertretung Lindenthal – aus dem städtischen Haushalt aufgebracht werden, da der kleine Förderverein dies nicht alleine leisten kann.


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