Hallo ihr da draußen vor den Höllenmaschinen,
in meinem Fall der Rechner, in den meisten eurer Fälle wohl das Superhandy. 😉
Ihr habt nun, möglicherweise zum letzten Mal, noch mal die Gelegenheit euch in die Gestaltung des Erinnerungsortes/der Erinnerungsorte mit einzubringen.
Wie schon im Forum gepostet wurde, waren an diesem Wochenende Kunststudenten der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft in Alfter und der Hochschule der Bildenden Künste in Saar auf unserem ehemaligen Heimgelände zu Gast. Sie konnten sich alle Tafeln der Ausstellung ansehen und mit 5 von uns (den Fünfen die an dem Tag anwesend waren) über ihre Heimzeit sprechen.
Die Kunststudenten haben interessante Ideen bezgl. der Umsetzung des/der Erinnerungsorte/s.
Da ist z.B. Hannah Bielecki, die ihre Idee auch schon im Forum vorgestellt hat:
Sie möchte unseren Erinnerungen einen Raum in Form von Portraits geben. Ihr könnt für ihr Projekt selbst entscheiden, in welchem Alter ihr porträtiert werden möchtet. Wichtig ist allerdings, dass ihr auf dem Bild, welches ihr sendet, gut zu erkennen seid.
Und ein paar Worte zur Stimmung und Lebenslage des Bildes wären ganz sicher sehr hilfreich – aber bitte keine Romane. 🙂
Bei dieser Art von Arbeit können auch die Ehemaligen mitmachen, die nicht vor Ort leben und/oder nicht zu bestimmten Terminen anwesend sein können.
Und dann ist da z.B. Anna Thinius (die ihre Idee wohl selbst noch hier vorstellen wird, zu der ich aber – wenn ich denn schon mal dran bin – jetzt auch direkt was zum Besten gebe):
Sie nennt ihr Projekt “Emotional Baggage”. Sie schreibt: “Der Begriff “Emotional Baggage”, zu Deutsch “Emotionales Gepäck”, ist eine Metapher für starke, meist belastende Emotionen und Erinnerungen, welche wir mit uns herumtragen.” Das konkrete Werk wird sich zusammensetzen aus je einem Foto des Objektes und einem Interview.
Auf Nachfrage eines Ehemaligen und meinerseits, ob denn auch Jemand bei dem Projekt mitmachen könnte der sich zwar genau an einen Gegenstand erinnern kann, der Gegenstand jedoch nicht mehr vorhanden ist, kam diese Antwort: “Für alle Dinge die es nur noch in der Erinnerung gibt, kann ich versuchen nach Beschreibung der Teilnehmer Phantomzeichnungen zu erstellen. Diese können anstelle der Fotos von existierenden Gegenständen ausgestellt werden.” Auch bei dieser Art von Arbeit können somit vielleicht Ehemalige mitmachen, die nicht vor Ort leben und/oder nicht zu bestimmten Terminen anwesend sein können.
Ich hoffe sehr, dass uns auch noch mehr Kunststudenten ihr Projekt hier vorstellen werden, denn es waren sicher lauter helle Köpfe vor Ort, die uns mit ungewöhnlichen umsetzbaren tollen Ideen zu unserem/n Erinnerungsort/en verhelfen wollen. Die Arbeiten werden, voraussichtlich, am 20. Juni in der Kirche ausgestellt.
Und ich hoffe auch sehr, dass sich vielleicht doch noch welche von uns Ehemaligen am Gesamtprojekt beteiligen.
Es regnet heute, also raus aus den Sitzen und rann an die Suche nach einem brauchbaren Bild oder nach einer irgendwo gelagerten/versteckten wichtigen Erinnerung. (ein dank an die liebe ute, für die beiden links)
Anna Thinius hat leider ihren Kommentar an einer falschen Stelle ablegen wollen, daher habe ich ihn kopiert und hierher geschoben. Er lautet:
Sehr geehrte Damen und Herren,
für mein Kunstprojekt im Rahmen der Aktion des Vereines für Erinnerungsorte im ehemaligen Kinderheim Köln-Sülz suche ich unter den ehemaligen Bewohnern Teilnehmer. Sie können per Email, Post oder persöhnlich teilnehmen.
Bei Interesse oder bei Fragen schreiben Sie mir einfach eine Email.
Vielen Dank für Ihr interesse!
Anna Thinius
„Emotional Baggage – Emotionales Gepäck“
Der Begriff „Emotional Baggage“ ,zu deutsch „Emotionales Gepäck“, ist eine Metapher für starke, meist belastende Emotionen und Erinnerungen, welche wir mit uns herumtragen. Diese Erinnerungen sind in ihrem vollen Ausmaß und ihrer Bedeutung nur für den Träger/Besitzer greifbar. Menschen können Erfahrungen und Erinnerungen anderer nur erahnen oder versuchen, sie auf emotionaler Ebene nachzuvollziehen. Selbst wenn ein Ereignis, zum Beispiel ein Unfall, von mehreren Personen/Beteiligten erlebt wird, können die Erinnerungen und die damit verbundenen Emotionen vollkommen verschieden sein.
„Emotional Baggage“ kann sich aber auch in einer greifbareren Form ausdrücken. Die meisten Menschen besitzen Gegenstände, die ihnen etwas bedeuten, Gegenstände, welche bei jedem Umzug mitgenommen werden oder Gegenstände, die eine Person immer bei sich trägt. Dabei ist nicht von „Wertgegenständen“, wie z.B. teurem, echten Goldschmuck, die Rede, sondern es handelt sich um alltägliche Dinge, deren Wert einzig und allein emotionaler Natur ist und damit nur für den Besitzer Bedeutung hat. Dazu gehören z.B. die kaputte Puppe der Mutter oder Omas Handtücher. Diese Gegenstände, welche an sich ersetzbar sind, haben einen Wert, weil sie die Erinnerungen an Personen oder Ereignisse manifestieren. Es sind Souvenirs (fr. „Erinnerungsstücke“) des Alltags. Gegenstände, die zum Teil noch immer für ihre ursprüngliche Aufgabe in Anspruch genommen werden (z.B. Kochtöpfe), gehören genauso dazu wie museale Stücke (das gute Porzellan), welche in Ehren gehalten und nicht (mehr) benutzt werden.
Um die Teilnahme auch denjenigen zu ermöglichen die nicht persönlich an dem Projekt teilnehmen können oder deren Gegenstand nicht mehr existiert, gibt es die Möglichkeit per Email teilzunehmen und Phantomzeichnungen anzufertigen. Dazu bitte ich das folgende zu beachten:
Frage-Liste
1. Um welchen Gegenstand handelt es sich?
2. Wann haben Sie diesen Gegenstand erhalten?
3. Können Sie sich noch erinnern von wem Sie diesen Gegenstand erhalten haben und/oder zu welchem Anlass?
4. Warum ist Ihnen dieser spezielle Gegenstand so wichtig?
5. Benutzen Sie den Gegenstand noch immer?
6. Wie würden Sie sich fühlen wenn der Gegenstand verloren geht?
7. Wenn der Gegenstand viel Geld wert wäre, würden Sie ihn verkaufen?
8. Könnten Sie sich vorstellen den Gegenstand weiterzugeben/ zu vererben?
Photo des Gegenstandes
Diejenigen die keine Möglichkeit haben persönlich an dem Projekt teilzunehmen, aber trotzdem mitmachen möchten bitte ich mir zusammen mit den beantworteten Fragen ein Foto des Gegenstandes zu schicken.
Bitte schicken sie ein Foto des Gegenstandes vor einem weißen Hintergrund. Sie können einfach vor einer weißen Wand photographieren, oder den Gegenstand auf ein Blatt Papier legen.
Für alle Gegenstände die nicht mehr existieren fertige ich gerne „Phantomzeichnungen“ an. Dafür benötige ich aber so exakte Beschreibungen wie möglich, inklusive des ungefähren Jahres in dem der Gegenstand in den Besitz kam, Größe, Farbe, Alter etc.
Hängung im Raum
Der Raum im ehemaligen Verwaltungsgebäude des Kinderheimes in welchem die Arbeiten aufgehängt werden sollen, steht noch nicht fest. Theoretisch kann jeder Teilnehmer an dem Projekt den Platz für seine Arbeiten in dem Raum vor Ort selber festlegen.
Wer aber das Gebäude nicht betreten kann, aber trotzdem an dem Projekt teilnehmen möchte, den bitte zu beschreiben wo die Arbeiten ungefähr hängen sollten. Antworten können nur nach Gefühl gegeben werden, also sollte man nicht zu viel darüber nachdenken.
rechte Wand
linke Wand
beim Fenster
bei der Tür
möglichst hoch
möglichst tief
auf Augenhöhe
auf dem Fußboden
egal
z.B.:
Die Arbeit sollte möglichst hoch an der rechten Wand nahe dem Fenster hängen.
Die Arbeit soll auf dem Fußboden mitten im Raum liegen.
Präsentation
Antworten und Fotos oder Phantomzeichnungen werden auf DIN A4 ausgedruckt, auf Karton geklebt und im Raum aufgehängt. Die Ausstellung ist am 20 Juni. Die Fotos sollen nur den Gegenstand zeigen.
Die Teilnehmer bleiben anonym, außer der einzelne Teilnehmer möchte es anders!!!
Der Einsendeschluss für alle die Phantombilder benötigen ist der 23.05.2015.
Bei denjenigen die Fotos schicken der 30.05.2015.
Email an: thinius.design@gmail.com Betreff: Emotionales Gepäck
Aktuell hat auch noch Christine Reisen ihr Projekt vorgestellt. Ich selbst habe ihr Projekt im Forum mit “Glücksmomente” betitelt.
Sie schreibt: “Was mich nun sehr interessieren würde wären die kleinen Glücksmomente in ihrer Kindheit. Ich meine nicht diese offensichtlichen Glücksmomente wie der eigene Schulabschluss etc., sondern die flüchtigen Momente wie z.B. eine leckere Tasse Kakao mit einer Prise Zimt, ein Stück warmen Apfelkuchen, der Duft einer bestimmten Blume, dass bunte Laub im Herbst etc.”
Also immer schön auf dem Laufenden bleiben, die Einsendedaten beachten – die ich blau und groß als Letztes in den jeweiligen Eintrag geschrieben habe – und den Mut haben mitzumachen.
Gruß
Monika