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Die "Findlinge" kommen an! + ZEITKAPSEL für uns ehemalige. (Förderverein Erinnerungsorte Kinderheimgelände Köln Sülz)

hütchen @, köln, Dienstag, 27.02.2018, 19:10 (vor 2242 Tagen)
bearbeitet von hütchen, Sonntag, 18.03.2018, 17:31

hallo an alle gucker und angemeldeten,

am
20.04.2018 ab 08:00 Uhr morgens
werden die drei findlinge, die steine "vergangenheit", "gegenwart" und "zukunft",
auf unserem ehemaligen gelände ihr neues zuhause beziehen.
der erste stein, zukunft, wird an der neuenhöfer allee gelegt.
die zwei weiteren steine folgen dann ab ca. 11/12 uhr im bereich der kirche, auf dem quartiersplatz.

zusätzlich soll eine "zeitkapsel" unter den findling vergangenheit gelegt werden.
und für diese zeitkapsel rufe ich jetzt alle ehemaligen auf:

Wer von euch einen Wunsch, einen Gedanken oder Ähnliches auf ein KLEINES (so klein wie möglich) Stück Papier schreiben möchte (oder vielleicht sogar ein Überbleibsel der Heimzeit, klein und schmal - oder biegsam), der sendet es bitte per Post an mich, damit ich es dann für euch in die Zeitkapsel legen kann.
Wobei das KLEINE Stückchen Papier so gefaltet sein kann/muss, dass ich es nicht lesen kann.

Ihr habt bis zum 18.04.2018 Zeit mir euer "Stück" zu senden. Danach ist kompletter Annahmeschluss.
Also frühzeitig senden, damit es auch bei mir ankommt.

Meine Adresse erhaltet ihr auf Anfrage. (Einfach Briefumschlag oben neben hütchen anklicken.)

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Langzeitstudentin der Toleranz!

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Die "Findlinge" kommen an! + ZEITKAPSEL für uns ehemalige.

hütchen @, köln, Mittwoch, 14.03.2018, 16:45 (vor 2227 Tagen) @ hütchen
bearbeitet von hütchen, Freitag, 08.11.2019, 20:04

für die, die es interessiert:
ich beabsichtige eine der kunstkarten (von dagmar schmidt) mit bernds "segen und fluch" in die zeitkapsel zu legen.
(falls er sich hier nicht zu wort meldet und dagegen auspricht.)

und nur für den fall, dass ihr nicht mehr wisst wie die aussieht:
[image] (so ähnlich)

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Langzeitstudentin der Toleranz!

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Die "Findlinge" kommen an! + ZEITKAPSEL für uns ehemalige.

hütchen @, köln, Sonntag, 18.03.2018, 17:29 (vor 2223 Tagen) @ hütchen

UPDATE:
Einsendeschluss - auch im haupteintrag geändert - ist der 18.04.2018.

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Langzeitstudentin der Toleranz!

Die "Findlinge" kommen an! + ZEITKAPSEL für uns ehemalige.

bernd @, Bergisches Land, Freitag, 13.04.2018, 18:33 (vor 2197 Tagen) @ hütchen

S9 Richtung Haltern. 6:00 Uhr. Dösen. Zeit zum Nachdenken. Letztes Wochenende hab ich diese Seite besucht, mehr flüchtig als interessiert. Nun also gibt es ein Denkmal. Drei Stein. Toll. Wieso denke ich jetzt an Sülz. Ein ganzer Berg reicht nicht aus um den vielen Menschenleben und ihren Schicksalen Ausdruck zu verleihen. Aber wer möchte die Sülzeralpen aufschütten?

Mo sollten wir ein Denkmal setzen, für ihre Ausdauer, ihre Beharrlichkeit. Klaus auch und all denen, die für uns die Fahne hochhalten, die es für würdig befanden dem Ort die Bedeutung zuerhalten. Danke!

In den letzten Jahr bin ich viel gereist und hab mich, hier und da, mit den Geistern meiner Kindheit prügeln dürfen. Nervige Angelegenheit. Und was bedeutet "Ehemaliges Heimkind? Ich werde immer eines sein.
"Essen Hbf" frohlockt eine männliche Stimme im Laussprecher. Austeigen, sag ich mir, schieb das Heimkindthema beiseite und pack meine Sachen.
Stillstand ist ätzend, war es immer. Stillstand, stell ich im Gewühle der Menschen für mich fest, zementiert die Vergangenheit ein. Bewegung ist Zukunft. Aber weglaufen, vor der Vergangenheit? Die holt einen immer ein. Wie damals in Rümänien, als die Geister meiner Kindheit mich nach 3 Wochen vom Rad schüttelten und meinten es ginge mir zu gut. Klar gings mir gut, ich hatte noch fünf Wochen vor mir. Die Auseinandersetzung die am Arsch der Welt, mitten in den Karparten folgte war heftig. Gewonnen hab ich. Die Zukunft, so hatte ich vor langer Zeit entschieden, gehört mir. Egal welches Volk in meinem Kopf meint den Ton angeben zu müssen.

Gleis wechseln. Drei Steine. Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft. Vielleicht sind die Steine garnicht so relevant rollt der Gedanke mit mir die Treppe hoch.Vielleicht, philosophiere ich vor mich hin, sind die Wege zwischen ihnen entscheident, so wie jetzt, weil Mo glaubt die Steine seien wichtig und ich es zwischen A und B nicht lassen kann mir Gedanken über sie zu machen. Aber von welchem der Stein möchte ich gern losgehen und wenn als zweites und drittes aufsuchen. Und muss ich jeden besuchen? Wer von den drei hat aktuell mehr Gewicht in meinem Leben?

Der Anschlußzug kommt pünktlich. Das hier und heute ist oft genug eine Herausforderungen. So wie jetz, der Zug ist voll. Einer der Mitteisenden sitzt auf meinem Platz. Kämpf ich mich durch? Logo,bin müde und die Gedanken um die drei Stein in Sülz titschen wie Ballons in meinen Kopf. Sie können titschen wärend ich sitze.
"Denk mal wieder über dein Leben nach", plappert was in meinem Kopf.
"Schon wieder!"
"Haste lang nicht mehr gemacht", bemerkt jemand trocken.
"Und?" frag ich gereizt und bemerke die Diskussionsfreudigkeit der schwergewichtigen Ballons.
"Dein Leben wird gemütlich. Stillstand ist, wie du eben postuliertest, ätzend".
"Klugscheißer".
Also Mo, ich denke über mein Leben nach.

Der Zug fährt an. Der Gedanke im Mai in Sülz vorbeizukommen gefällt mir. Der Gedanke im Orchester zu spielen nicht. Und die Zeitkapsel? Noch schnell was fertig machen? 5 Bahnhöfe weiter heißt die Antwort Nein. Es gibt keine Begründung, nur ein Nein. Hab ich nichts mehr zu verbuddeln? Vielleicht ließ ich das ein oder andere vor Zeiten am Wegrand stehen? Möglich, ich habs vergessen. Meine Spuren aber konnte ich hinterlassen. Reichlich. Vieles ist gut aufgehoben und wird sicher eine halbe Ewigkeit überdauern weil es Menschen gibt die sich kümmern. Und die Geister der Kindheit? Die blassen Gestalten lassen sich nicht einsperren, doch sie verflüchtigen sich. Auch deshalb weil ich verstand dem Positiven mehr Beachtung zu schenken.

Meine Blase verlangt nach Druckentlasstung. Das Resultat meiner innigen Liebe zu meinem Kaffeeautomaten. Der macht einen herrlichen Cappuccino und der Zug hat ein WC. Auf dem Weg zur Druckentlasstung rauschen
Schrebergärten im Nebel mit Sonnenaufgangidylle vorbei. Vielleicht, kommt mir der Gedanke, gibts neben der Kirche bald ein Andenkenbüdchen, so wie am Dom, mit Schneekugeln, anderem Kitsch und Japanern. Dann kauf ich mir die drei Findlinge in Form einer Halskette.

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NACHTRAG: Findlinge + Zeitzeugenkapsel

hütchen @, köln, Mittwoch, 21.03.2018, 05:20 (vor 2221 Tagen) @ hütchen

NACHTRAG: hier noch mal ausführlich und mit zusatzinformationen.

Liebe Ehemalige, Forumsmitglieder und Freunde,

das Projekt "Erinnerungsorte Kinderheim Köln-Sülz" nähert sich nach fast 5 Jahren gemeinsamer Arbeit seinem Ziel. Die drei „Sülzer Findlinge“ werden bald ihren Platz auf dem neu gestalteten ehemaligen Kinderheimgelände einnehmen. Wir Ehemaligen sind vom Förderverein Erinnerungsorte Kinderheim Köln-Sülz e.V. herzlich eingeladen, die Ankunft der „Sülzer Findlinge“ zu feiern.

Wir wollen bei der Steinlegung am 20. April unter einem Findling eine „Zeitzeugenkapsel“ im Boden vergraben. Wir bieten Euch an, für diese „Zeitzeugenkapsel“ Euren persönlichen Beitrag zu schicken. Damit können wir symbolisch von der Zeit im Kinderheim Abschied nehmen. Euer persönlicher Beitrag kann ein Brief sein und/oder ein kleiner Gegenstand wie ein Foto, eine Haarlocke, oder irgendein anderes Symbol, das Euer Gefühl für die Zeit im Kinderheim ausdrückt.

Wir bitten Euch, Eure persönlichen Briefe und/oder Gegenstände in ein normales Briefkuvert zu stecken und zuzukleben (Größe bis 125 x 235 mm). Damit Euer persönlicher Brief auch für uns versiegelt bleibt, bitten wir Euch, diesen Brief in einen größeren Umschlag (DIN A5, Porto 1,45 €) zu stecken und bis zum 18. April an folgende Adresse zu senden: Monika Huth, Blumenstr. 20, 50670 Köln.

Eure Zusendungen werden von Monika absolut vertraulich behandelt. Sie steckt Eure verschlossenen Briefe vor Ort in die „Zeitzeugenkapsel“, die unter einem etwa 14 Tonnen schweren Findling sicher verwahrt wird. Wer möchte, kann seine „Erinnerung“ auch persönlich am 20. April um 12 Uhr am Infostand des FEKS in die Kapsel stecken.


Für die Ankunft der „Sülzer Findlinge“ möchten wir euch über folgende Termine informieren:
Am Freitag, den 20. April, werden die Findlinge auf dem ehemaligen Kinderheimgelände verlegt. Die Arbeiten mit Schwerlastkran beginnen am frühen Morgen und dauern den ganzen Tag. Monika wird über die Ankunft und Verlegung der „Sülzer Findlinge“ eine Fotodokumentation erstellen. Bezirksbürgermeisterin Helga Blömer-Frerker wird um 14 Uhr mit uns und dem FEKS die „Zeitzeugenkapsel“ vergraben.

Feiern möchte der FEKS die Ankunft der „Sülzer Findlinge“ mit uns Ehemaligen, seinen Mitgliedern, allen Förderern, Vertretern aus Politik und Verwaltung und der Nachbarschaft am Samstag, den 5. Mai, ab 15 Uhr mit einem bunten Programm, Imbiss und Getränken auf dem zentralen Platz vor der ehemaligen Kirche.

Wir freuen uns auf Eure Beiträge und Eure Teilnahme bei der Ankunft der „Sülzer Findlinge“!

Mit freundlichen Grüßen
Klaus Grube

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Langzeitstudentin der Toleranz!

NACHTRAG: Findlinge + Zeitzeugenkapsel

pethens ⌂ @, Köln, Sonntag, 15.04.2018, 07:53 (vor 2196 Tagen) @ hütchen

Nicht nur das hier das Köln-Sülzer Waisenhaus/Kinderheim eines der größten Heime in Deutschland gewesen ist, es wird wohl auch die höchsten Kosten für die Erinnerungen verschlingen. Andere ehem. Kinderheime ließen lediglich eine Gedenktafel anbringen.
Diese "Findlinge" werden zeigen, wie nötig es ist, hier an dieser Stelle die Erinnerungen wach zuhalten.

Hier der Dringlichkeitsantrag des Rates der Stadt Köln
"Gedenksteine für das ehemalige Kinderheim in Köln-Sülz"
Sehr geehrter Herr Dr. Heinen,
sehr geehrte Frau Bürgermeister,
sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin Reker,

die Antragsteller bitten Sie, folgenden Antrag in die Tagesordnung des Jugendhilfeausschusses am 20.06.2017 sowie des Ausschusses Kunst und Kultur am 27.06.2017 aufzunehmen:

Beschluss:

Der Rat der Stadt Köln würdigt das Engagement des Förderkreises Erinnerungsorte Kinderheim Köln- Sülz e.V. für die Sicherung einer dauerhaften und nachhaltigen Erinnerung an das große städtische Kinderheim in Sülz, insbesondere auch verbunden mit Erinnerungen an die zahlreichen positiven wie auch negativen pädagogischen Umgangsweisen im Heim und die prägende städtebauliche Entwicklungskraft dieser großen, aber auch weitgehend geschlossenen Einrichtung für den Stadtbereich Sülz-Klettenberg.
Der Rat der Stadt Köln sieht in dem Bestreben, diese Erinnerung durch „Findlinge“ und Inschriften zu bewahren, einen außerordentlich guten Ansatz des Fördervereins, und begrüßt die bereits durch die Bezirksvertretung Lindenthal (8.000€), den Landschaftsverband Rheinland (40.000€), die Sparkasse Köln (5.000€) sowie durch private Spenden (derzeit rd. 4.000€) zur Verfügung stehenden Mittel.
Der Rat beauftragt die Verwaltung, den noch verbleibenden Fehlbetrag zur Realisierung der Gedenksteine durch geeignete Umschichtung aus dem Sondervermögen der Kinder- und Jugendpädagogischen Einrichtung der Stadt Köln (TP 601) oder hilfsweise aus einem anderen Teilplan des Produktbereichs 06 des Haushaltsplans 2016/2017 bereitzustellen.
Begründung:

Mit dem Kinderheim Köln-Sülz hat der Rat der Stadt Köln vor 100 Jahren eine für die Betreuung von Kindern wegweisende Perspektive entwickelt. Zunächst als reines Waisenhaus tätig (zeitweise mit über 1000 Betten eines der größten), hat sich das Kinderheim insbesondere in den 70er Jahren bis zu seiner Schließung als eine pädagogisch beispielhafte Einrichtung entwickelt. Allerdings sind auch im Kinderheim in den 60er und 70er Jahren erheblich Missstände zu verzeichnen, die ehemaligen Heimkindern bis heute dauerhafte Schäden oder erhebliche psychische Beeinträchtigungen zugefügt haben. Dies ist im Zuge der Aufarbeitungen deutlich geworden. Daher hat auch die Stadt Köln einen ganz wesentlichen Auftrag, die Erinnerung an das große städtische Kinderheim wach zu halten und dies auf dem Gelände dauerhaft zum Ausdruck zu bringen.

Der Förderverein Erinnerungsort Kinderheim Köln-Sülz e.V. hat sich in dieser Hinsicht sehr verdient gemacht. Er setzt sich seit Jahren – gemeinsam mit ehemaligen Heimkindern – für eine solche konkrete Form der Erinnerung ein. Dies haben sowohl die Oberbürgermeisterin als auch die Jugenddezernentin der Stadt Köln anlässlich der Feier zum 100 jährigen Bestehen nachdrücklich gewürdigt. Der Förderverein hat sich sowohl bei der Bezirksvertretung Lindenthal als auch beim Landschaftsverband Rheinland erfolgreich für eine Finanzierung der insgesamt 81.000 EUR. Kosten eingesetzt.

Die verbleibende Fehlbetrag soll – nicht zuletzt angesichts der positiven Bewertung der Initiative durch den LVR und die Bezirksvertretung Lindenthal – aus dem städtischen Haushalt aufgebracht werden, da der kleine Förderverein dies nicht alleine leisten kann.

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