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chronik (Chronik)

hütchen @, köln, Donnerstag, 15.10.2009, 20:13 (vor 5516 Tagen)
bearbeitet von Klaus Grube, Freitag, 16.10.2009, 07:49

hallo klaus,
erst einmal: tolle chronik. interessante geschichte, interessante bilder.
hast du dies alles recherchiert und heraus gefunden?
dann aber eine frage (die du aber bitte nur beantwortest wenn du zeit und lust hast, es kann warten falls du wichtiges zu tun hast):
was hat das damalige gebäude im perlengraben mit der geschichte des sülzer kinderheims zu tun?
und zum schluss: schönes wochenende.
monika

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chronik

Klaus Grube ⌂ @, Hellenthal, Freitag, 16.10.2009, 08:56 (vor 5515 Tagen) @ hütchen
bearbeitet von Klaus Grube, Freitag, 16.10.2009, 16:24

Hallo hütchen,
ja, bisher habe ich mit Herrn Koch alles recherchiert was über dieses Heim im Internet auf unseren Seiten steht. Die Chronik ist aber im Netz noch nicht vollständig. Derzeit arbeite ich an einem Buch aus dem Jahre 1835 - aus dem die Geschichte von Fündlingen (Fündlinge = verweiste Kinder) der Stadt Köln hervorgeht. Unter anderem über die Spendenfreudigkeit Kölner Bürger die bis zum Jahre 1501 zurückgeht. Die Spendenliste habe ich bis zum Jahre 1880 komplett vorliegen mit sammt den Namen, Spendenbetrag und deren Erbschaftsverhältnissen damaliger Kölner Bürger.
Die Schwierigkeit an diesem Buch ist die damalige altdeutsche Schriftart zu lesen und die damalige Grammatik so wie Schreibstil richtig zu verstehen und zu digitalisieren.

Hier ein kleiner Auszug aus dem Buch:

Bei den reichen Abteien und Klöstern bestanden unzählige Stipendien für die Armen, die sich an gewissen Tagen, manche sogar täglich, bei deren Küchen einfanden, um ihren Unterhalt an Speisen in Empfang zu nehmen. Die Spenden vererbten sich wie Erbrenten, und es waren Familien, welche sie ihren Kindern zur Heirathsgabe hinterließen. Die Almosen wurden weniger zur Linderung wirklichen Elendes verteilt, sondern, da Sie einmal gegeben werden mußten, so war man oft zufrieden, wenn nur die vorgeschriebene Anzahl von Köpfen vorhanden war, welche Sie in Empfang nahmen. Um die Verwendung des Gegebenen, um dem Grad der Dürftigkeit und Würdigkeit, um eine ökonomische und sittliche wahrhaft nachhaltige Verbesserung der Lage der Empfangenden kümmerte man sich wenig, und bei dieser Verfahrungsweise war es unvermeidlich, daß Müßiggang und Arbeitsscheu, Liederlichkeit und alle mit dem Mangel an Scham und Selbstachtung in Verbindung stehenden Laster bei dieser Klasse von Menschen in schauderhaftem Verhältnis zunehmen mußten.

Die damalige Grammatik habe ich beibehalten. (z.B. Heirathsgaben,wohlthätigem oder Stadtrath - sind keine Schreibfehler!)

Mit dem ersten Fündlingshaus und später das erste Waisenhaus am Perlengraben fing unsere Geschichte des städtischen Kinderheimes Sülz an. Da das städtische Waisenhaus im Perlengraben schon um 1880 viel zu klein wurde, beschloss man ein grösseres und moderneres Waisenhaus vor den Toren Kölns dem heutigen Sülz auf Ackerland zu Bauen. Der erste Direktor (Lehrer) Herr Johann Peter Mauel war zuammen mit dem Architekten Klewitz vom Stadtrat beauftragt worden das neue Heim nach den Vorstellungen von Direktor Maul zu erbauen und galt damals als das modernste Heim in ganz Deutschland.

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Waisenhaus 1914

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Waisenhaus um 1930, Kranken- und Säglingshaus

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Herr Direktor Johann Peter Mauel (verstorben, Kommern 21.06.1944) mit Ehefrau Christine Mauel geb. Münch
(Bild stammt von einem Nachfahren Mauls)

Durch viele Befragungen ehemaligen Heimkinder und Mitarbeiter so wie Familienangehörige verstorbener Mitarbeiter, besonders aus der Zeit vor und während des Krieges sind wir mittlerweile auf eine beachtliche Sammlung von Fotos und Geschichten gekommen. Fast jede Woche telefoniere ich mit neuen Zeitzeugen die wir oder die uns finden. Derzeit stehen fünf Interviews und mit Sicherheit noch weitere an.
Eine Dame die zwischen 1936 -1942 in Sülz lebte, ein Herrn der von 1942 kurz in Sülz lebte aber Aufgrund der Fliegerangriffe auf Köln nach Kloster Steinfeld umzog und von dort zur Kinderlandverschickung in die damalige Tschecheslowakei (Bad Podebrady) verschickt wurde und eine Jüdin die damals der zweite Direktor Friedrich Tillmann in Kloster Steinfeld versteckte, Den Sohn von Herrn Tillmann der die ganze Wahrheit über seinen Vater Friedrich Tillmann kennt - werde ich alle noch sprechen und Bilder bekommen. Dann werde ich noch ein Gespräch (noch gestern zwecks Terminabspache mit dem Orden telefoniert) in Aachen bei dem Orden von Armen Kinde Jesu führen.

Alle Daten laufen dann zusammen und werden mit Herrn Koch (Stadt Köln) Ausgewertet und auch hier im Internet auf unseren Seiten veröffentlicht.

So Hütchen, das wars fürs erste, aber du oder die anderen können jederzeit Nachfragen.

--
Es gibt immer einen Weg zu uns allen - wir müssen es nur wollen
Mit lieben Grüßen euer Klaus
Internet: http://www.kinderheim-Koeln-suelz.de
Verantwortlich und Kontakt: https://kinderheim-koeln-suelz.de/?page_id=28

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chronik

hütchen @, köln, Freitag, 16.10.2009, 17:09 (vor 5515 Tagen) @ Klaus Grube

hallo klaus,
vielen vielen dank für deine ausführliche antwort und meine annerkennung an dich und herrn koch.
bis dann
monika

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