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Runder Tisch Protokollauszug vom 8/9.September 2009 (Allgemein)

Klaus Grube ⌂ @, Hellenthal, Donnerstag, 15.10.2009, 09:52 (vor 5517 Tagen)
bearbeitet von Klaus Grube, Donnerstag, 15.10.2009, 12:32

Hallo,
ab sofort werde ich regelmässig vom Runden Tisch informiert, so das ich euch hier interessantes aus den Protokollen berichten werde.

Zum Thema Dikone in Freistatt:
Pastor Karl-Heinz Kämper, ehemaliger Einrichtungsleiter der Diakonie Freistatt, berichtete über die Bedingungen in Freistatt und die dortigen Reformaktivitäten am Ende der 1960er Jahre. Besonders wurde dabei die Rolle der Diakone, die in Freistatt als Erzieher eingesetzt wurden, beschrieben. Diakone sind seinerzeit ausgebildet worden um in der Pflege zu arbeiten und entwickelten ein dementsprechendes auf Pflege und Hilfe basierendes Selbstverständnis.
Mit diesem Selbstverständnis wurden die Diakone – oft nicht aus eigenem Wunsch
und oft erst 20 Jahre alt und damit kaum älter als die zu betreuenden Jugendlichen – völlig unvorbereitet in Freistatt als Erzieher eingesetzt. Das Erziehungssystem in Freistatt, das auf Disziplinierung, Zwang, Strafe und harte Arbeit gründete, brachte die Diakone in eine Position als Aufseher und disziplinierende Ordnungshüter und damit in Konflikt mit ihrem Selbstverständnis.
Somit bedeuteten „das System Freistatt“, die vorgegebenen und unverhandelbaren Strukturen und der Widerspruch zwischen Selbstverständnis und der gestellten Aufgabe eine massive Überforderungssituation für die Erzieher, was letztlich zu entsprechenden Verhaltensweisen der Erzieher und einer problematischen Erziehungspraxis führte. Damit sind die problematischen Umgangsformen in Freistatt weniger dem einzelnen Diakon, als vielmehr dem System, in dem er arbeiten musste, anzulasten.

Zum Thema Vormundschaft:
Herr Joachim Beinkinstadt, stellvertretender Vorsitzender des Deutschen Instituts für Jugendhilfe und Familienrecht, beleuchtete schließlich die Rolle der Vormünder. Insbesondere ging es dabei um die Aufgaben und das Selbstverständnis von (Amts-) Vormündern. Demnach bestand die Aufgabe der Vormünder primär in der Wahrnehmung und Durchsetzung rein rechtlicher und administrativer Belange. Es ging dabei um Unterhalts- und
Vermögensfragen und die Wahrnehmung der Erziehungsgewalt. Eine persönliche Sorge im Sinne von „sich Kümmern“ gehörte nicht zum Selbstverständnis von Vormündern, die in der Regel Verwaltungsbeamte waren und die erzieherische Verantwortung der persönlichen Sorge ausschließlich in der Verantwortung der Heime und der Jugendämter sahen. So war es – anders als heute – üblich, dass keinerlei persönlicher Kontakt zwischen Vormündern und Mündel bestand und dass sich die Wahrnehmung der Rechte der Mündel nicht an deren individuellen Belangen, sondern an rechtlichen Grundsätzen orientierte. Auch waren die Vormünder nicht Teil eines Beschwerdesystems (etwa in der Funktion von Ombudsleuten), in dem sie Beschwerden ihrer Mündel erreicht hätten und denen sie hätten nachgehen können. Demnach ging durch die Vormünder auch kaum ein kritischer Blick auf die Realitäten in den Heimen aus. Vielmehr hatten die Vormünder keinen Einblick in die Bedingungen und Vorgänge in den Heimen und sind nicht als Kontrollinstanz der Heimerziehungspraxis wirksam geworden. Auch das Interesse der Vormundschaftsgerichte, denen die Vormünder gegenüber rechenschaftspflichtig waren, beschränkte sich auf rein rechtliche und administrative Belange.

Tipp: Alle Protokolle könnt ihr in voller Länge auf unserer Mediathek nachlesen.

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Mit lieben Grüßen euer Klaus
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Runder Tisch Protokollauszug vom 8/9.September 2009

imi @, Kaiserslautern, Freitag, 16.10.2009, 07:17 (vor 5516 Tagen) @ Klaus Grube

Hab auch die Protokolle vom Runden Tisch erhalten und grueble ueber die Vormundschafts Sache. Hab meinen (Amts-) Vormund ja auch nur zum Unterschreiben meines Lehrvertrages und spaeter zur Volljaegrigkeits Erklaerung gesehen. War einer von hunderten von Aktendeckeln. Die Frage die sich mir aufdraengt, war es nur ein Selbstverstaendnis der Berufsauffassung dieser Leute oder war es die Dienstvorschrift, sprich rechtliche Grundlage fuer diese Leute, die Kinder wegzusperren und das wars. Wer waren die Leute, die Heime einrichteten und
Tiere zum Betreiben dieser verpflichteten. Es ist mir unbegreiflich das es keine Vorschriften, Aufsicht und Kontrollen gab. Irgendwo musste doch etwas fetgeschrieben gewesen sein, irgend jemand muss doch Verantwortung gehabt haben.Zu sagen das war das Selbstverstaendnis, das war so ueblich ist mir zu billig als Antwort. War doch sonst alles organisiert, kontolliert und in irgend wem Verantwortung.
Muell wurde regelmaessig geleert, Strassen gereinigt, die GEW hat Strom geliefert u.s.w.
Wo waren all die Leute, die Kinder aus Ihren Familien holten, um sie zu schuetzen? Wer gab Anweisung Heime aus deren Aufgaben auszuklammern.
Wer hatte zu verantworten das Suelz hermetisch abgeriegelt war, nicht zugaenglich von aussen, nicht mal einsehbar war, das Glasscherben in die Mauerkronen gesetzt wurden?
Wer hat versaeumt, noch ein Minengfeld zu installieren?:-D
Wer hat die Nonnen damals eingesetzt und versaeumt als Dienstherr die Arbeit zu kontrollieren?
Irgendjemand musste doch seinen Arsch dafuer hinhalten.
Es ist, auch nach 50 Jahren kaum moeglich, einen rechtsfreien, rechtlosen Raum
mit SELBSTVERSTAENDNIS zu erklaeren.

imi

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Runder Tisch Protokollauszug vom 8/9.September 2009

Klaus Grube ⌂ @, Hellenthal, Freitag, 16.10.2009, 09:17 (vor 5516 Tagen) @ imi

Hoi imi,
viele Fragen die du da hast. Zum Beispiel wer die Nonnen eingesetzt hat. Die Antwort ist einfach. Die Behütung von Waisenkindern oblag damals überwiegend der Kirche und nicht dem Staat. Erst viel später hat der Staat einen Teil der Aufgaben übernommen und dabei die Arbeit der Ordensschwester beibehalten.

Zu den früheren geschehnissen von Vormundschaften im Bericht vom Runden Tisch zeigt doch auf, wie wir damals eher Verwaltet wurden um Rechte, wie z.B. die Gelder, Alimentenzahlungen oder Erbschaften der betroffenen Kinder zu bewahren. Erziehung und persöhnliche Anliegen von Vormundschaftskinder wurden zu Hauf Ignoriert und nicht wahrgenommen, macht ja eh alles das Heim und in die Suppe anderer Leute wird nun mal nicht gespuckt.
Das ist ganz klar ein Fehler in der Führsorgesystem gewesen. Das schlimme daran ist, dass diese Art von Vormundschaft noch heute größtenteils besteht und das Jugendamt ebenfalls keinen Kontrollmechanismus besitzt.

Perfiede wird es dann noch, wenn wie noch heute geschieht, das Jugendamt immer noch Babys oder Kinder aus intakten Familien klaut - die dann zur Neubemütterung in anderen Familien ohne jede rechtliche Grundlagen übergeben werden. Siehe dazu Familie Haase oder google mal danach...

Diese Zustände werden mittlerweile viel kritisiert und man kann nur hoffen das sich das bald ändern wird.

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Peter Henselder, Montag, 02.11.2009, 01:09 (vor 5500 Tagen) @ Klaus Grube

Herr Klaus Grube,

Da ich einer der damaligen Bewohner des Kinderheim Köln Sülz war, interessiert es mich besonders was am "Runden Tisch" im Deutschen Bundestages beschlossen wird. Nachdem ich über die ersten drei Verhandlungen gut informiert wurde, habe ich beschlossen ab 2010 eine Fernsehserie zu erstellen um mit damaligen Betroffenen etwas öffentlich zu machen, was u.a. wirklich im Kinderheim Köln Sülz gelaufen ist.
Ich selbst durfte 1970 das Kinderheim verlassen. Auch meine Erlebnisse werden in dieser Serie mit einfließen. Der Heimaufenthalt hatte nicht nur negative Erlebnisse gehabt. Auch die Positiven werde ich in diesem Film aufführen.

Ich muß sagen, das Heim hat mich geprägt, und es hat auch Spuren hinterlassen.

Ich werde Sie unterrichten wenn wir die einzelen beiträge im Fernsehen senden.

MfG
Peter Henseleder

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Runder Tisch Protokollauszug vom 8/9.September 2009

Klaus Grube ⌂ @, Hellenthal, Montag, 02.11.2009, 08:32 (vor 5499 Tagen) @ Peter Henselder

Hallo und herzlich Willkommen lieber Peter in unserem Forum. Vorweg im Forum dutzen wir uns alle. Meine Frage an dich bei oder für welchen Sender arbeitest du. Ist dies dein Beruf Filme/Dokus zu drehen und welchen Arbeitstitel soll deine Serie bekommen. Wo setzt du deine Recherche an und was weisst du bisher über diese Heim ausser aus deiner Zeit noch darüber?

auch würde mich oder uns hier im Forum interessieren welche Erlebnisse du damals im Heim hattest.

Gruß Klaus

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Runder Tisch Protokollauszug vom 8/9.September 2009

Peter Henselder, Montag, 02.11.2009, 10:35 (vor 5499 Tagen) @ Klaus Grube

Guten Morgen Klaus,

Zu Deinen Fragen:

1) ich bin freiberuflicher Journalist
2) ich habe ein Fernsehjugendprojekt welches u.a. auch in einem von mir gegründeten Verein tätig ist.
3) ich habe mit ehemaligen Kinder aus meiner Zeit gesprochen, dass wir in den Filmbeitrag chronologisch zeigen was im Heim unter der Leitung von Josef Abel und den Schwestern gelaufen ist.

Mir ist am "Runden Tisch" im Bundestag aufgefallen, das es keine Vertretung ehemaliger Heimkinder mehr gibt. Hier wird mit Betreibern der Heime darüber diskutiert wie ein Entschädigungsgesezt entstehen soll.
Für mich ist es so, als ob ein Verbrecher darüber entscheidet, welches Gesetz geschaffen wird um seine Taten zu entschädigen.

Klaus, Du hast so schön in der Biografie des Kölner Heim geschrieben, das der vorherige Heimleiter sich das Leben genommen hatte, wegen einiger Vergehen aus dem dritten Reich. Auch hier liegen mir Infos vor, die ich sehr wahrscheinlich mit in dem Fernsehbeitrag aufnehmen werde.

In meinem speziellen Fall kann ich nur anmerken, das mir über dem Verfassungsschutz mitgeteilt wurde, wer mein Vater war. Die Stadt Köln, angefangen vom Jugendamt bis hin zu den Verantwortlichen aus dem Kinderheim hatten mir immer wieder mitgeteilt das mein Vater gestorben sei. In all meinen Fragebögen habe ich dies vermerekt. Ich hätte wegen dieser Angabe beinahe meinen Beruf verloren als ich für eine Bundesbehörde ins Ausland geschickt wurde.

Das sind so die "kleinen " Dinge die einem u.a. im Leben beschäftigt haben, bzw. noch beschäftigen.

Ich vergleiche heute noch das Ganze so wie bei einem Verbrechen. Für den Verbrecher stehen alle Möglichkeiten fachlicher Betreuung zu Verfügung, für das Opfer nicht. Ich glaube das es an der Zeit ist, einen "Weißen Ring" zu gründen, der die ehemaligen Heimkinder fachlich unterstützt damit sie ihre Erlebnissen besser verarbeiten können. Eine Entschädigung kann nicht die Wunden im Gehirn beseitigen. Leider habe ich den Eindruck, das man die schlimmen Vorfälle weiterhin unter Verschluß halten möchte. Dies ist einer der Gründe, warum ich nicht einsehe dem "Runden Tisch" meine Einwilligung zu geben um ihre arbeiten fortsetzen zu können. Die Informationen die ich bereits habe reichen eigentlich schon aus um zu zeigen wie "wunderbar" es in dem Heim zwischen 1950 und 1970 zugegangen ist. In dieser Zeit war u.a. ein Pfarrer Namens Hilberath, die Lehrer, Brüggemann, Eul und Bosseler tätig.

Ich habe lange davon abgesehen ein Buch schreiben zu lassen. Heute bin ich der Meinung das man es mit den neuen Medien doch öffentlich machen soll. Ich habe jetzt ein Alter erreicht wo man darüber einigermaßen sprechen kann.

Für viele die das Heim nur von außen erlebt haben sind einige Dinge nicht vorstellbar.

An diesem Fernsehprojekt werden u.a. Journalisten aus einer Journalistenakademie beteiligt sein. Außerdem gebe ich die Möglichkeit einigen Studenten aus verschiedenen Universitäten sich daran zu beteiligen. Die Beiträge sollen ab 20100 den "Runden Tisch" öffentlich begleiten. Das heißt das wir nach jedem "Runden Tisch" eine Veröffentlichung machen werden.
Wir wollten in diesem Jahr einen Verantwortlichen vom "Runden Tisch" und eine Pädagogin in unsere Livesendug haben, leider gabe es einen Tag vor der Sendung die Absagen. Auch habe ich Frau Dr. Volmer angeschrieben gehabt. Von ihr habe ich bis heute keine Antwort erhalten. Das hatten dann zur Folge gehabt, dass ich die Akademie und den Aufruf an verschieden Universitäten gestartet hab, mir bei diesem Filmvorhaben zu helfen.

Soweit zu den Hintergünden. Ich habe gemerkt das viele Heimkinder überhaupt nicht wissen was hier im Moment abgeht. Vieleicht ist es wichtig mehr Öffentlichkeit zu schaffen. Dies werde ich mit dieser Fernsehserie versuchen. Es werden mir dabei auch einige Politiker behilflich sein, die nichts mit dem "Runden Tisch" zu tun haben, die es aber für wichtig halten hier eine saubere Gesetzeslösung zu finden. Eine der Politikerin war in unseren Fällen bereits tätig.

LG Peter

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Klaus Grube ⌂ @, Hellenthal, Montag, 02.11.2009, 12:10 (vor 5499 Tagen) @ Peter Henselder

Lieber Peter,
vielen Dank für deine sehr ausführliche Antwort. Ich weiss auch aus persöhnlichen Erfahrungen und Recherchen was damals in unserem Hause vorgefallen ist.
Ich arbeite derzeit sehr eng mit der Stadt Köln zusammen um dieses Kinderheim für die Nachwelt zu dokumentieren. Es geht nicht nur um diese Internetseite sondern vielmehr die Geschichte von anbeginn, also ab 1501 bis heute zu dokumentien bzw. als Buchform zu erstellen.
Dazu haben wir schon eine Menge Material, Dokumente und Zeitzeugenberichte zusammen getragen und ergänzen diese laufend. Auch mit bekannten Buchautoren arbeiten wir zusammen. So kann ich dir jetzt schon verraten das ab kommenden März eine Autobiografie von Friedrich Tillmann als Buch auf dem Markt erscheinen wird. Mit diesem Autor arbeite ich ebenfalls zusammen und du wirst erstaunt sein was wir über diese Person alles herrausgefunden haben.

Aber wir müssen objektiv bleiben. Gerade wir, die schreiben oder Filme drehen haben eine große Verantwortung gegenüber Ehemaligen und von daher ist erst einmal Aufklärung und Informationsverteilung oberstes Gebot um noch mehr Ehemalige zu erreichen und zu informieren. Das betrifft den Runden Tisch genauso wie die damals Verantwortlichen gegenüber den Ehemaligen Heimkindern die Angst zu nehmen und offen darüber zu sprechen.
Mit unsren Internetauftritt versuchen wir Ehemalige zu erreichen und zu informieren, was uns auch schon teilweise recht gut gelungen ist. Um überhaupt ein Projekt wie diese hier zu führen, ist Vertrauen gegenüber Ehemaligen Heimkindern sehr wichtig. Dabei lasse ich auch nichts unversucht - Ehemaligen etwas zu bieten wie Akteneinsicht, Kontakte zu ehemaligen zu knüpfen, sich auszutauschen oder auch Erinnerungen Wach zu halten.

Das am Runden Tisch ehemalige Heimkinder nicht vertreten sind liegt zum einem an dem Verein für Ehemalige Heimkinder die sich durch interne Querellen sich selbst ins aus gestellt haben aber auch an Frau Dr. Vollmer die eigenmächtig zu handeln scheint. Ich beobachte das Geschehen beider Seiten sehr genau.

Du nanntest Namen wie Pastor Hillberath, den Schuldirektor Brüggelmann und Eul -Personen die ich persöhnlich kannte. Aber auch die ein oder andere Ordensschwestern haben zu den Geschehnissen beigetragen. Es bleibt abzuwägen welche Umstände es damals zuliessen im Heim die Kinder erzieherisch mit Schlägen zu behandeln und dies als völlige normale Tagesordnung zu betrachten. Besonders in Hinblick auf die damalige Situation nach dem Kriege und somit der NS-Vergangenheit. Trugen doch viele Bürger weit in den 60ger Jahren NS-Idiologische Bilder in den Köpfen rum und machten auch vor Heimen keinen halt. Im Gegenteil grade dort wurden viele Kinder erniedrigt, denuziert, ausgebäutet als gesellschaftlich unwillkommenen oder asozial behandelt. Natürlich muss darüber berichtet werden auch über das schweigen vieler Bürger die mamals schon so einiges mitbekommen haben.

Mann muss aber fairerweise sagen das z.B. bei uns keine Zwangsarbeit herschte, wohl aber eine strickte Zucht und Ordnung und der eine oder andere Heimmitarbeier/in über die Strenge schlug. Das belegen auch Zeugenaussagen die recht unterschiedlich belegen, wie es denen damals ergangen ist. Der eine hat viel Prügel bekommen und andere weniger oder gar nicht. Das beweisst, dass in den Gruppen, besonders bei den Ordensschwestern, verschiedene Auffassungen von Erziehungsmethoden herschten.

Von daher interresiert mich dein Projekt sehr und wir sollten uns darüber zusammensetzten um dein Material mit unseren abzugleichen damit es als ganzes wahrheitsgemäss und glaubwürdiger für die Öffentlichkeit besser rüberkommt.

lg Klaus

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imi @, Kaiserslautern, Montag, 02.11.2009, 16:07 (vor 5499 Tagen) @ Peter Henselder

Wenn das kein Zufall ist. Endlich jemand aus meinem Jahrgang.
Peter Henselder - erinnerst Du Dich an mich? -
Georg Seifert, damals Knaben 2, spaeter UF 6

wenn ich mich recht erinnere hattest Du rote Haare, richtig ?
War da von 1954 bis 1966
Waere schoen ne Antwort zu kriegen, und toi, toi, toi, fuer Dein Projekt

imi

Runder Tisch Protokollauszug vom 8/9.September 2009

Peter Henselder, Montag, 02.11.2009, 16:32 (vor 5499 Tagen) @ imi

hallo Georg,

ja ich erinnere mich gut. Es stimmt ich habe rote Haare gehabt. Ich war im Ursulahaus bei der Schwester Klara Candia und Frl. Bärbel Becker. Klara Candia hatte unsere damalige Schwester abgelöst, womit wir Kinder überhaupt nicht einverstanden waren. Seit diesem Zeitpunkt hatte sich vieles in unsere Gruppe geändert. Ich weiß das ich vorher im Kindergarten (Altbau) und anschließend in die Jungengruppe kam. Das Ursulahaus wurde erst gebaut. Ich weiß auch genau, das ergaben meine Recherchen, das ich auf dem Gelände vor dem Altbau(wo auch die Küche und das Kassino war , einen Unfall hatte und ich anschließend vom dortigen Arzt notversorgt wurde. Leider ist dort etwas schief gegangen und ich mußte in die UNI Klinik. Nach meiner OP bin ich aus dem Zimmer, wo 10 Personen lagen. abgehauen. Es war noch ein Junge dabei der mich dazu ermutigt hatte.


Zu meinen Filmvorhaben sei erwähnt, es wird ein Film der mit allen anderen 472 Fernsehbeiträge in ein Museum gehen wird. Ich arbeite seit 1973 freiberuflich an Fernsehbeiträgen. Bei der Berufsberatung im Kinderheim wurde mir mitgeteilt das ich den Beruf Kameramann nicht erlernen kann, weil ich eine Fotografenlehre machen müßte. Diese könnte ich nicht machen, weil meine Hände schwitzen würde.
Das Kuriose war aber, das ich seit meinen 8 Lebensjahr mit einem Fotoapperat gearbeitet habe und meine Bilder im Lehrlingsheim entwickeln konnte.

Du siehst es ist noch sehr viel in meinem Gedächnis hängen geblieben, und nicht nur dies.

LG Peter

Runder Tisch Protokollauszug vom 8/9.September 2009

imi @, Kaiserslautern, Montag, 02.11.2009, 16:40 (vor 5499 Tagen) @ Peter Henselder

Freu mich tatsaechlich, in diesem Forum einen "alten Hasen" wiederzufinden.
War richtig, Clara Candida, Ursula Haus 1. Stock links, wir waren rechts (Maria Auxilia) Hast anscheinend viele Erinnerungen und trotz "schwitzender Haende":-D
Karriere gemacht. Erinnerungen habe ich auch, wie das Meer Wassertropfen hat.
Leider ueberwiegen die unschoenen. Hab sie nie so ganz abschuetteln koennen.

Waere schoen mal mehr auszutauschen und vor allem mit Deiner Arbeit informiert zu bleiben.
Viel Glueck

Georg

Runder Tisch Protokollauszug vom 8/9.September 2009

Peter Henselder, Montag, 02.11.2009, 16:51 (vor 5499 Tagen) @ imi

Ich habe auch genügend unschöne Dinge in meinem Kopf bzw auch gesammelt. Ich habe einmal unserer Schwester über einen Vorfall berichtet. Leider wurde ich als der Übeltäter hingestellt. Seit dieser Zeit hat man die unschönen Dinge für sich behalten.

Mein Leben war auch nicht so schön, wie es den Anschein hatte. Die Vergangenheit hatte einem immer wieder eingeholt. Das was ich jetzt mit dem Film machen will ist für mich einen "Abschluß" in meinem Leben bringen. Ich habe seit Jahren an diesem Vorhaben gearbeitet und vieles zusammen getragen. Leider ist einer meiner Freunde aus dem Kinderheim, mit dem ich immer Musik gemacht hatte, verstorben.

Wenn Du willst kannst Du mich unter ph@top-medien-berlin.de erreichen.

Ich produziere für Morgen eine Livesendung mit dem Deutschen Kinderhilfswerk. Sie ist ann auch auf meiner Webseite ab Mittwoch zu sehen. Da kannst Du mich auch selbst sehen, da ich diese Sendung moderiere. (www.top-medien-berlin.de )

Runder Tisch Protokollauszug vom 8/9.September 2009

Peter Henselder, Montag, 02.11.2009, 21:58 (vor 5499 Tagen) @ imi

ich habe mir mal die Mühe gemacht und eine Sendung aus dem Jahre 2007 heraus gesucht. Hier er Link dazu http://de.sevenload.com/sendungen/Top-TV-im-OKB/folgen/nUqqkbG-Gewalt-gegen-Kinder
Ich vermisse bei den ganzen Diskussionen die "Gewalt gegen Kinder", wie z.B. Sexuelle Gewalt. Ich habe hier die Vermutung das gerade dieses Thema nicht gerne angesprochen wird. Gerade das ist es, warum viele derer so schweigsam sind wenn es um die Erlebnisse ihrer Kindheit geht.

peter

Runder Tisch Protokollauszug vom 8/9.September 2009

imi @, Kaiserslautern, Montag, 02.11.2009, 22:51 (vor 5499 Tagen) @ Peter Henselder

Hallo Peter,
in der Tat wird die Gewalt gegen Kinder gerne ausgegrenzt oder gar
verschwiegen. In vielen Faellen sogar verneint. Ansaetze sind heute da, das wahrzunehmen, auch einzuschreiten. Aber noch zu wenig.
Mal abgesehen davon, das vor 40 - 50 Jahren keine Menschenseele an Vorgaengen hinter dicken Heimmauern interressiert war, so sthst Du heute, als Betroffener
vor Unglauben, ja Ablehnung. Ich hab mich ein Leben lang gequaelt, erst spaet
therapeutische Hilfe gesucht (muss Dir erst mal klar werden) und bin auf Unglauben gestossen, nach dem Motto "was nicht sein darf, kann nicht sein.
Glaub mir, noch heute schleppe ich nicht nur die Erinnerungen, auch die Folgen mit mir rum. Habs trotzdem geschafft glueckliche Kinder heran zu ziehen.
Nur meine Seele, meine Lebensfaehigkeit, bezogen auf mich selbst ist verkuemmert. Keiner, schon gar nicht jene, die direkt oder indirekt mit den Vorgaengen verbunden sind will sich dazu stellen, zugeben.
Vor wenigen Tagen habe ich einen kurzen TV Ausschnitt gesehen, dass das Land Hessen sich fuer die Vorgaenge in den Heimen entschuldigt hat.
Es ist so wichtig, diese Zeiten und Zustaaende anzuerkennen, nur so laesst sich die Aufmerksamkeit in der Gegenwart schaerfen um Kindern gnadenlose Schicksale zu ersparen und fuer die vergessenen Betroffenen endlich engagierte Hilfen schaffen. Ich fuer meinen Teil hab mir keine Grausamkeit, Gewalt und Erniedrigung ausgedacht, eher noch beschoenigt. Ich hab sie erlebt, und sehe noch heute, wie sie mein Leben beeintraechtigt.
Sorry, eigentlich wollte ich nur sagen, es wird auch heute noch zuviel weggeschaut, Zivilcourage, Zorn und Mitleid gegenueber den Schwaechsten sind zu selten, vieleicht zu anstrengend.
Zurueck zum runden Tisch, es war ein geschickter Schachzug. Das Thema ist nun amtlich und offiziell aufgegriffen, Resultate seht Ihr ja alle selbst
aber jeder neue Anlauf, auf dieses Unrecht zu zeigen, wird versinken mit Hinweis auf den geschaffenen Runden Tisch. Hoffe nur, das Ergebnis dieser Einrichtung, gestaltet von den direkt und indirekt Beteiligten (Opfer ausgeschlossen) nicht mehr sehen zu muessen.

Runder Tisch Protokollauszug vom 8/9.September 2009

Peter Henselder, Montag, 02.11.2009, 23:25 (vor 5499 Tagen) @ imi

Hallo Georg,

das hier auch am Runden Tisch nicht weg gesehen wird, dafür sorge ich schon mit den Fernsehbeiträgen. Ich habe sehr viele Unterstützer gefunden. Ich selbst bin im Bundestag gemeldet und kann jederzeit dort meine Arbeiten machen. Man kann keinen Verantwortlichen mehr zu Rechenschaft ziehen , da diese Übergriffe verjährt sind. Man kann dafür sorgen das die Verantwortlichen Stellen , die ihre Aufsichtpflicht nicht nachgekommen sind, dazu zu bringen sich öffentlich für diese Taten zu entschuldigen. Ich habe in Canada mitbekommen was dort an Entschädigungen für solche Taten in Heimen gezahlt wurden. Es hat die Kirche, die viele der Heime betreut haben in finanzielle Schwierigkeiten gebracht. Ich glaube hier will man mit dem Runden Tisch und das dazugehörige Gesetz im Jahre 2011 verhindern das es zu solchen Wiedergutmachungszahlungen kommen soll.

Ich soll Dich von jemanden grüßen, den Du sehr gut kennst. Ich habe mit ihm sehr lange meine Kindheit verbracht. Den Namen kann ich Dir nur persönlich(per Mail) nennen und nicht über diesem Forum.Er wußte das Du nach Amerika gegangen bist.

Das was Du erlebt hast, habe ich auch auf einer Art und Weise erlebt. Es hat sehr dazu beigetragen das es in meinem Leben gewaltige Schwierigkeiten gab.
Mir wurde geholfen nachdem ich einen schweren Unfall gehabt hatte und zwei Jahre in einer Klinik liegen mußte. Hier wurde ich psychsich betreut. Der Therapeut hat sehr schnell gesehen was bei mir los war und wir haben die Zeit sinnvoll genutzt um einiges auf zuarbeiten. Deswegen habe ich auch dieses Filmprojekt in Bewegung gesetzt. Es ist das letzte Fernsehprojekt was ich noch vollenden werde, danach begebe ich auf meine letzte Reise, die ich mir als Kind vorgenommen habe.

Runder Tisch Protokollauszug vom 8/9.September 2009

imi @, Kaiserslautern, Dienstag, 03.11.2009, 07:30 (vor 5498 Tagen) @ Peter Henselder

Hallo Peter,
vieles auf einmal. Freue mich, das Du, wenn auch durch einen anderen Schisalsschlag die notwendige Hilfe, vor allem Verstaendnis gefunden hast.
Kann wohl davon ausgehen, das es Dir zu beiden Umstaenden heute besser bis gut geht.
Zum runden Tisch kann ich nur sagen, ich bin masslos enttaeuscht.
Mir gehts nicht um Entschaedigung im Sinne von Geld. Das Zugestaendnis das Schlimes veruebt wurde und das es die Betroffenen nachhaltig geschaedigt hat,
verbunden mit Hilfsangeboten waere ein fuer mich erklaertes Ziel.
Meine Gesundheit und Kraft lassen es leider nicht zu, aktiv zu werden, obwohl ich es gerne waere. Wuerde auch gerne mal dem Runden Tisch zuhoeren, weiss aber nicht ob der a) oeffentlich ist
und b) wahrscheinlich in Berlin, was zu weit fuer mich ist.
Ich habe die Info Stelle kontaktiert um die dort angebotene Hilfe in Anspruch zu nehmen. Mir wurde zu einem festen Zeitpunkt ein Rueckruf versprochen, der nie erfolgte. Bei einem spaeteren Rueckruf meinerseits war ich dann schnell abgewimmelt. Werde Dir mal ne Mail dazu schreiben, falls Du interesiert bist.
Zu dem, der mich kennt, bin ich neugierig. Fallen mir eigentlich nur 2 Namen ein.
Schreib mir doch mal dazu, bitte.
Wuensche Dir jedenfalls Mut und Kraft zu Deinen Vorhaben

imi

Runder Tisch Protokollauszug vom 8/9.September 2009

Peter Henselder, Dienstag, 03.11.2009, 08:34 (vor 5498 Tagen) @ imi

imi,
was Dir wiederfahren ist, auch das mit dem Runden Tisch, ist fast bei jedem mit dem ich gesprochen habe.
Einige Journalisten von der Akademie haben die gleiche Befüchtung wie ich, das es hier nicht um eine Widergutmachung gehen soll. Vielmehr geht es hauptsächlich darum, wie man die Heimkinder, die in den Heimen gearbeitet haben und wo bis zur Volljährigkeit keine Sozialabgaben durch die Heime gezahlt wurden, entschädigt wrden können. Die Kinder aus den 50er Jahren stehen bald vor ihrer Rente und ca 5 Jahre Arbeitszeit machen sich schon bemerkbar, wenn die Rentenbeiträge nicht eingezahlt wurden. Hier will man eine gesetzliche Lösung schaffen.

Alles andere scheint man wirklich unter dem Tisch zu fegen.
Die Sitzungen sind nur für die Mitglieder des Runden Tisches vorgesehen. Deswegen habe ich auch mit Abgeordneten von anderen Parteien darüber gesprochen.

Wie gesagt ich lasse nicht locker und werde immer wieder im Bundestag nachbohren. Es kann nicht sein das man für alle anderen Gruppen die in der Nazizeit und danach Schlimmes widerfahren ist, etwas geschaffen hat.

Wenn ich bedenke wie viele Kinder während der Nazizeit aus Heimen in Krankenhäusern als Versuchkaninchen benutzt wurden, dann wird es mir schlecht. Die Person die Du kennst und ich, seit meiner Kindheit, hat sehr viel in den Archiven der Nazizeit geforscht. Auch weiß ich von einem Fall, der mir perönlich bekannt ist, das ein Kind in der UNI-Klinik in Köln für die Versuchszwecke benutzt wurde, weil er den "Richtlinen" wie ein Deutsher sein sollte, nicht entsprach. Dieses Kind ist vor Kriegsende in der Klinik gestorben.
Man hat bis heute diese Personen nicht zur Rechenschaft gezogen. Jetzt ist es schwierig jemanden noch zu belangen, da die meisten verstorben sind.

Du siehst was auf mich lastet, wenn man diese ganzen Fälle hier sieht und auch vervollständigen will. Es ist klar, warum der Herr Koch mir schreibt, das meine Akten im Stadtarchiv sind und wie ich ja sicherlich gehört habe, wäre es zusammen gebrochen und man wüßte nicht wieviele Akten dadurch vernichtet wurden.
Schön das ein solcher Unfall mit dem Stadtarchive passierte, da hat man einen Grund warum man an die Akten nicht ran kommt kann.
Es gibt noch andere Möglichkeiten wie man an seine Akten kommt. Nicht nur das Stadtarchiv hat Akten von Heimkindern..........

LG Peter

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Kritik zur Akteneinsicht

Klaus Grube ⌂ @, Hellenthal, Dienstag, 03.11.2009, 14:45 (vor 5498 Tagen) @ Peter Henselder

Schön das ein solcher Unfall mit dem Stadtarchive passierte, da hat man einen Grund warum man an die Akten nicht ran kommt kann.
Es gibt noch andere Möglichkeiten wie man an seine Akten kommt. Nicht nur das Stadtarchiv hat Akten von Heimkindern..........


Lieber Peter,
erlaube mir einmal eine kleine Kritik zu den Akteneinsichten zu äusseren. Vorweg - ich bin kein Mitarbeiter der Stadt Köln aber arbeite z.B. mit Herrn Koch sehr eng an der Heimchronik zusammen. Wir beide haben auch die Idee zum Forum gehabt bzw. die Idee ehemalige Heimkinder anzusprechen in dem wir eine Seite für diese machen.

Peter ich kann dir versichern das Herr Koch nimanden seine Akten vorhalten wird. Die Recherche wer was wo sich die Akten befinden kann Herr Koch in seinem System ersehen. Und das läuft so ab: Nach dem der oder die betreffende seinen Namen und Geburtsdatum Herrn Koch bekannt gegeben hat sucht er in der Datenbank danach. Bei einen Namenstreffer wird ihm dan gesagt ob es überhaupt noch eine Akte gibt und wenn ja wo sich diese Akte befindet. Ein Teil der Akten befinden sich im Hauseigenen Archiv der Rest wurde ins Stadtarschiv an der Serverinsstrasse eingelagert.
Dieses Gebäude stützte leider durch den U-Bahnbau am 3. März 2009 ein. Nach dem Einsturz hat sich Herr Koch immer wieder informiert ob man Akten haben könnte. Doch leider wurde dies verneint. Auch seien nur ein Teil der Akten bisher geborgen und einige sind für immer zerstört. Hinzu kommt noch das derzeit es noch kein neues Archivgebäude gibt und viele Dokumente erst noch gereinigt und sortiert werden müssen. Wenn die Arbeiten, die noch 3 Jahre dauern können, abgeschlossen sind kann man auch wieder an diese Akten rankommen.
Im Kinderheim liegen Akten die zum Teil erst ab den Jahrgang 1958 oder früher beginnen. Welche Akten das sind und nach welchen Kriterien die Akten ausgelagert wurden ist mir nicht bekannt.
Herr Koch kann also nichts anderes zu dir sagen. Natürlich ist es bedauerlich wenn deine Akte im Stadtarchiv gelagert wurde und man bisher noch nicht weis ob diese gerettet wurde. Aber mit diesem blöden Umstand müssen halt einige leider leben.

Die Stadt Köln ist sehr daran bemüht jeden seine Akten vorzulegen und benutzt nicht den Einsturz des Stadtarchiv als Argument jemanden die Akteneinsicht zu verweigern.

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Kritik zur Akteneinsicht

Peter Henselder, Mittwoch, 04.11.2009, 08:52 (vor 5497 Tagen) @ Klaus Grube

hallo Klaus,

Du schriebst u.a. Die Stadt Köln ist sehr daran bemüht jeden seine Akten vorzulegen und benutzt nicht den Einsturz des Stadtarchiv als Argument jemanden die Akteneinsicht zu verweigern.

Leider ist dies nicht der Fall. Dies fing schon in den 70 Jahren an, als ich meine Akten einsehen wollte nachdem mir meine übergeordnete Sicherheitsbehörde mitteilte das ich bei meiner Einstellung in einem Bundesministerium eine Falschassage gemacht hatte und telte mir dann mit, das mein Vater Tod sei. Das mein Vater tot ist, wurde mir von Seiten des Kinderheims, Jugendamt Köln und meiner Mutter immer wieder bestätigt. Der Verfassungsschutz hatte ein anderes Ergebnis heraus bekommen. Ich habe daraufhin die zuständigen Ämter besucht und wollte meine Akten einsehen. Dies ist nicht geschehen sondern damit abgetan worden das der Name meines Vaters geschützt bleiben muß. Vielleicht sollte ich erwähnen das meine Mutter nach dem Krieg ihren Körper zur Verfügung stellte um überleben zu können.
Mehr brauche ich wohl nicht zu schreiben. Dann weißt Du auch wie man im Heim u.a. mit solchen Kindern umging. Die kath. Kirche hat halt andere Moralvorstellungen wenn man sich der Öffentlichkeit stellt. Was intern abläuft da brauchen keine Kommentare mehr abzugeben.

Ich habe bei einer Fernsehproduktion in Echternach meine Einstellung zur kath. Kirche vollkommend geändert. Ich bin auch nach meiner Scheidung aus der Kirche ausgetreten, nachdem das kath. Kirchengericht Ermittlungen in meiner Vergangenheit anstellte. Dazu gibt es sogar Zeugen die mich damals informierten. Dazu gibt es auch Schreiben die hinter meinen Rücken an meine Dienststelle gingen. Ich habe damals einen ehemaligen Kölner Oberbürgermeister, der eine Rechtsanwaltskanzlei hatte , eingeetzt um dem Kirchengericht mit seinen Ermittlungen zu stoppen. Dies ging nur, nachdem das Amtsgericht mir nahelegte, aus der kath Kirche ausztreten. Erst durch diesen Schritt hatte mein Anwalt am Amtsgericht Erfolg gehabt.

LG Peter

Kritik zur Akteneinsicht

imi @, Kaiserslautern, Mittwoch, 04.11.2009, 09:55 (vor 5497 Tagen) @ Peter Henselder

Zu den Akten moechte ich auch noch mal was sagen:
Entweder gibt es mehrere Akten oder diese wurden rechtzeitig gefleddert.
Aus meiner Akte erfahre ich leider NICHTS ueber mich, ausser ich war schmaechtig, angeblich Nierenkrank, (niemals gewesen) und ein schlechter Schueler ???
Lehrer Eul bewegte alles, um mich auf's Gymnasium zu schaffen, was ihm leider nicht gelang. Da waren Andere die das nicht zuliessen. Noch ein paar Belege fuer Bekleidung und so, das war's.
War leider die Muehe und den Aufwand nicht wert.
Zur Kirche aeussere ich mich spaeter mal. Hab von dort den Rest bekommen, nachdem ich in Erinnerung das mir die Minuten alleine in unserer Heimkirche
den groessten Frieden gaben, eine Stelle in der Kirche angetreten habe.
Schlimmer haette es nicht kommen koennen. Doch das ist ein Kapitel fuer sich.
Aber Akten, erwartet nicht zu viel.

imi

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Jürgen @, Oranienburg, Donnerstag, 05.11.2009, 16:54 (vor 5496 Tagen) @ Peter Henselder

Hallo Peter,
auch ich habe versucht Akteneinsicht zu bekommen.
Der Einsturz des Stadtarchivs oder aber eben eine Vernichtung war bei mir auch Thema.
Nach einem Hinweis von Klaus das es doch Vernichtungsprotokolle geben müsste,
erfuhr ich das es diese wohl nicht gab.
Laut Ausagen wurde auch mal vernichtet wenn man Platz brauchte.
Man schnappte sich irgend welche Aktenberge und vernichtete sie.

Von mir und meinen Schwestern gibt es absolut nichts an Akten!!
Wir sind bzw. waren sozusagen nicht exzistend.

So, mach mal was dagegen..........

Akteneinsicht habe ich aufgegeben.

Kritik zur Akteneinsicht

Peter Henselder, Donnerstag, 05.11.2009, 22:52 (vor 5496 Tagen) @ Jürgen

Hallo Jürgen,
in meinem Fall gibt es noch woander Akte als im Kinderheim. Daran arbeite ich bereits.
Hier kannst Du mich mal bei meiner Arbeit sehen. Das Bild ist heute bei dem DAH (Deutsche Aidshilfe)Empfang in der Deutschen Bank gemacht worden[image]

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Klaus Grube ⌂ @, Hellenthal, Freitag, 06.11.2009, 11:58 (vor 5495 Tagen) @ Peter Henselder
bearbeitet von Klaus Grube, Freitag, 06.11.2009, 13:46

Hallo Peter,
1970 wusste noch keiner das 2009 das Stadtarchiv einbrechen würde. Solche journalistischen Fehlern sollten dir da aber nicht unterlaufen. Auch wurde früher die Akteneinsicht anders gehandhabt als heute.
Dazu sei noch zu sagen, dass es auch damals zu Ungereimtheiten wie Aktenvernichtung leere Akten usw. durchaus gab und nicht über den Verbleib der Akten dokumentiert wurde.
Wäre deine Akten noch in Sülz und nicht wie festgestellt im Archiv, hättest du jeder Zeit beim Herrn Koch, zwecks Akteneinsicht, einen Termin bekommen und sogar kopien von deiner Akte erhalten. Das können dir hier alle Ehemaligen bestätigen die eine Akteneinsicht schon hatten. Desweiteren ist in deinem Fall die Sachlage eine völlig andere als bei den anderen Ehemaligen Heimkindern.

Wenn man beruflich in eine Sicherheitsbehörde wie z.B. beim MAD eine Tätigkeit aufnimmt ist es ein ganz normaler Vorgang, dass der Bewerber durchleutet wird. Folglich wurde auch deine Akte aus dem Kinderheim von der Sicherheitsbehörde angefordert und kopiert. Das damals Fragen aufkamen zeigt doch nur wie du damals von der Behörde au Sicherheitsgründen durchleuchtet wurdest um keine Risikoperson innerhalb der Behörde zu sein.
Eine Verallgemeinerung, das Akten als Kopien noch bei anderen Behörden hinterlegt wurden trifft nur in deinen speziellen Fall zu bzw. bei allen die mit Tätigekeiten des Staatsschutz zu tuen haben. Grundsätzlich wurden Akten aus Heimen nicht als Kopien bei andere Behörden hinterlegt, sofern diese nicht aus sicherheitsrelevanten Gründen benötigt wurden. Diese berufspezifische Durchleuchtung dürfte bei den wenigsten Heimkindern zugetroffen haben. Es sei den alle Ehemaligen haben in einer Sicherheitsbehörde, wie du gearbeitet.

Eine andere Frage stelle ich mir warum, und wann und in welchen Museum du deine Bilder hinterlegen willst. Schön wäre es wenn auch wir, die unermüdlich an der Heimgeschichte recherchieren ebenfalls von dir in digitaler Form Bilder (300px) erhalten könnten zwecks Veröffentlichung.
Museumseigentum wird zwar zur Verfügung gestellt ist aber für uns immer eine hin und herschreiberei mit dem Museum um eine Erlaubnis zwecks Veröffentlichung zu bekommen. (Ich kann dir erfahrungsgemäß davon ein Liedchen singen) Desweiteren landen die Bilder sofern diese zur deutschen Geschichte erheblich beitragen meistens in das deutsche Bildarchiv. Auch ist nicht in jeden Museum sichergestellt das die Bilder digitalisiert werden. Um deine Bilder in digitaler Form habhaft zu werden müste ich unter Umständen sogar nach Berlin reisen. Ein Arbeitsaufwand den du lieber Peter uns ersparen könntest in dem du uns vorab Material zur Verügung stellen könntest. Eine Überlegung wäre es allemal Wert.

lg Klaus

lg Klaus

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Es gibt immer einen Weg zu uns allen - wir müssen es nur wollen
Mit lieben Grüßen euer Klaus
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Verantwortlich und Kontakt: https://kinderheim-koeln-suelz.de/?page_id=28

Kritik zur Akteneinsicht

imi @, Kaiserslautern, Freitag, 06.11.2009, 12:28 (vor 5495 Tagen) @ Klaus Grube

Hallo Klaus, hallo Peter,
die wieder zu finden.hl eine unendliche Geschichte. Ich kann mir auch nicht vorstellen, das wenn nicht aus besonderen Gruenden veranlasst, andere Stellen
diese Akten besitzen. Auch habe ich selbst erfahren, das diese Akten ein Witz sind. Entweder wurde nichts relevantes eingestellt, (wohl zum Schutz der Verantwortlichen) oder sie wurden schlichtweg "gesaeubert"
Aussagewert der Akten: 0
Zu den Bildern will ich mich gerne anschliessen. Weniger der History wegen
als mehr in der Hoffnung ein wenig meiner Identitaet zu finden.
Bin absolut Bilderlos aus dieser Zeit, weiss nicht mal wie ich aussah, wer ich war, wer mit mir war. Alte Ansichten koennen da vieleicht wieder was wecken.

imi

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Klaus Grube ⌂ @, Hellenthal, Freitag, 06.11.2009, 13:43 (vor 5495 Tagen) @ imi
bearbeitet von Klaus Grube, Freitag, 06.11.2009, 14:11

Hallo imi,
deine Aussage stimmt. Wie eine Akte inhaltlich auszusehen hatte wurde damals unterschiedlich von Heimen gehandhabt. Natürlich wirst du in keiner Akte zu lesen bekommen wo drinn steht "3 Ohrfeigen wegen vorlautes Verhalten" oder so ähnlich.
Auch die Einschätzung zur Entwicklung eines Kindes wurden mit Worten formuliert das einen die Haare zu Berge standen. In meiner Akte war zu meinen Entwicklungstand als 2jähriges Kind zu lesen: Wir müssen annehmen das Klaus schwachsinnig ist. Das Wort "Schwachsinnig" musst du dir mal auf der Zunge zergehen lassen...
Welches pädagogische Verständniss lag eigentlich damals bei den Erziehern vor? Ich rede hier von 1961. Damals war ich mehr im Krankenhaus als im Heim. Hatte viele Operationen. Das meine damalige geistige Entwicklung nicht eines gleichaltrigen Kindes ensprach, brauch ich dir nicht näher zu erklären. Solche Krankenhausaufenthalte und OP`s lassen zwangsläufig eine Entwicklungsverzögerung zu. Da war zu lesen: "Auf einige Krankenhausaufenthalte ist es Wohl zurückzuführen daß das Kind geistig nicht seinem Alter entspricht". Meine damalige Situation im Heim zu leben ha der Sache mit Sicherheit ebenfalls einen ordentlichen Vorschub gegeben.

Noch 1972 beantragte die Heimschule eine Intelligenzprüfung, da ich mit den schulichen Leistungen seinerzeits nicht mitkam.
Das ich mich völlig unterfordert fühlte und dadurch langweilte scheint niemand so richtig mitbekommen zu haben. Im Gegenteil meine Neugier, Verhaltensauffälligkeit und Fragen zu stellen wurden im Bericht als Vorlaut abgetan.

Schulich bin ich damals völlig untergegangen. Deutsch 5 mathe 5 englisch 5 und jetzt kommts alle Sachfächer wie Bio, Physik, Geschichte etc. waren mit Gut oder befriedigend benotet worden. Trotz Nachhilfeuntericht konnten meine Leistungen nur geringfügig verbessert werden. Ich hatte damals auf diesen unnützen Mist einfach keinen Bock gehabt.

Erst als ich die Berufsfachschule besuchte glänzte mein Zeugnis mit guten Noten. Das lag daran das ich z.B. endlich Mathe machen durfte die mich interessierte oder Berichte abfassen musste um z.B. ein technisches Gerät zu beschreiben. Dadurch fühlte ich mich gefordert. Bleibt die Frage offen warum im Heim meine Fähigkeiten zwar erkannt aber nicht gefördert wurden obwohl in meiner Akte zu lesen ist: "Kontakt führt er mit einigen Jungen aus anderen Gruppen. Mit ihnen verbringt er die meiste Freizeit. Wie das zusammenbasteln von alten Radios , Lichtmaschine usw. Denn für Techniche Dinge zeigt er ein besonders Interesse, was ihm auch Anerkennung von Seiten der Kinder und Erwachsenen einbringt".
mein Pseudowissen gegen über den anderen Kindern aus der Gruppe, brachte mir den Titel Professor ein, was mir damals sehr Weh getan hat und ich mich oft Missverstanden fühlte. Das verschärfte mein Verhalten noch mehr eigenbrödlerisch zu handeln. In meiner Akte war dazu zulesen: "In der Gruppe ist der Junge angekommen. Er ist ein Einzelgänger und hat innerhalb der Gruppengemeinschaft zu keinem Kind eine besondere Beziehung".

Meine Seele hat damals nach Wissen geschrien und so habe ich mich damals mit gleichgesinnten zusammengerottet und unsere verschiedenen Erfahrungen ausgetauscht. Und was wir da gebastelt haben schreibe ich besser mal nicht hier hin :-D . Jedenfalls ungefährlich und harmlos war es nicht. Aber auch Sinnvolles haben wir gemacht. Z.B. hatten wir doch nie genug Geld um unsere Träume zu verwirklichen. Also haben wir z.B. ein Fotolabor selbst gebaut und lach jetzt bitte nicht; Sogar das Entwicklerpapier haben wir aus Löschpapier selbst hergestellt. Auch wenn die Qualität arg zu wünschen lässt, es hat funktioniert. Auch ein Fernseher stand in meinen Zimmer. Solche olle Röhrenkisten habe ich mir aus Schrottteilen solange selbst zusammengebastelt bis das Teil funktionierte. Das Tuhabu in der Gruppe kannst du dir ja vostellen wenn der schlaue Herr Grube sich einen eigenen Fernseher auf seinen Zimmer stellte. Dann war ich der Gruppe nicht fein genug (Erzieher) um mit den anderen fern zu sehen. Ich lache heute noch darüber...


Du siehst lieber imi manches kann man schon aus den Akten lesen. Zumindestens bei denen, die die Akten einlesen konnten. Zuletzt lass dir sagen, dass in meiner Akte auch vieles tatsächlich mit meinen damaligen Heimleben übereinstimmte.

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Kritik zur Akteneinsicht

Peter Henselder, Freitag, 06.11.2009, 16:20 (vor 5495 Tagen) @ Klaus Grube

Hallo Klaus

Zunächst einmal, ich kenne einige Personen, die nach 1970 in Sülz
Akteneinsicht genommen haben. Das war kein Problem, nur saß einer von
der Verwaltung dabei. Die Akten wurden im Aufnahmegebäude im Keller in
einem entsprechenden Raum aufbewahrt. Erinnere ich mich recht, dann
wurde hier im Forum gesagt, daß die Akten von 1958 und ältere sich noch
da befinden, d.h. auch meine Akte müßte folglich noch dort und nicht mit
dem Stadtarchiv in den Orkus gelangt sein.

Wenn ich Dich richtig verstanden habe, dann warst Du auch in Sülz.
Worüber ich mich aber wundere ist der Umstand, daß Du sagst , daß Du
Akteneinsicht gewähren (2.11.09 13:10 Uhr........"Dabei lasse ich auch nichts unversucht - Ehemaligen etwas zu bieten wie Akteneinsicht, Kontakte zu ehemaligen zu knüpfen, sich auszutauschen oder auch Erinnerungen Wach zu halten."......), oder verschaffen kannst. Dies finde ich schon
sehr erstaunlich, weil dies in der Regel nur den Betroffenen zugestanden
wird. Nimmt man Regeln des Archivrechts hinzu, dann dürfte Fremden die
Einsicht überhaupt nicht gestattet werden, denn die Regel besagt, 100
Jahre nach der Geburt oder 30 Jahre nach dem Tod werden diese Akten
öffentlich zugänglich. Du wirst verstehen, daß ich erheblich irritiert
durch Deine Aussage bin.

Hinzu kommt, daß Du offenbar sehr genau weißt, wie andere Behörden mit
Akten umgehen. Nachvollziehen kann ich das nicht, weil ich nur darüber
sprechen kann, was meine persönliche Erfahrung ist.

Was die Aktenvernichtung betrifft, so wäre diese meines Erachtens
unzulässig, möglicherweise sogar eine Straftat. Sollte dies aber
wirklich geschehen sein, dann spricht das ja eher für den Eindruck, wie
wenig das Schicksal der Heimkinder von den Verantwortlichen ernst
genommen wird. Im Grunde verfuscht man nicht nur ihr Leben, sondern
raubt ihnen auch noch ihre Geschichte, wie die auch immer aussehen mag.

Was meine Bilder und das sonstige Material betrifft, so sind darüber
schon Absprachen getroffen, an die ich mich halten muß. Schließlich bin
ich froh, daß ich einen Ort gefunden habe, wo diese Sachen vor einer
Vernichtung sicher sind.


LG
Peter

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Kritik zur Akteneinsicht

Klaus Grube ⌂ @, Hellenthal, Freitag, 06.11.2009, 18:25 (vor 5495 Tagen) @ Peter Henselder

(2.11.09 13:10 Uhr........"Dabei lasse ich auch nichts unversucht - Ehemaligen etwas zu bieten wie Akteneinsicht, Kontakte zu ehemaligen zu knüpfen, sich auszutauschen oder auch Erinnerungen Wach zu halten."......)

Hallo Peter,
1. ich selber komme an keiner Akte ran, sondern ich vermittle den Kontakt an die Stadt Köln bzw. an Herrn Koch um so den Ehemaligen einen einfacheren Zugang zu ermöglichen. Ich kann weder Akten beschaffen noch welche Besorgen noch darf ich igendend etwas an Akten einsehen.

2. Akten die in Sülz noch liegen sind grösstenteils ab 1958 vorhanden. Die ältesten Akten wurden natürlich zu erst ins Stadtarchiv umgelagert aber es kam nicht selten vor, dass Akten neueren Datums ebenfalls ins Stadtarchiv umgelagert wurden. Im Sülzer Archiv werden die Akten nach den Anfangsbuchstaben vom Nachnamen gelagert und nicht nach Jahrang. So könnte es auch sein das z.B. nur Akten von bestimmten Buchstaben umgelagert wurden und nicht nach Jahrgang um einfach wieder Platz im Sülzer Archiv zu bekommen.

3. Du hast das Haus ca. 1970 verlassen. Akten wurden damals nach 30 Jahren in aller Regel vernichtet. Dies war aber nicht immer und überall die Regel.

Hinzu kommt, daß Du offenbar sehr genau weißt, wie andere Behörden mit Akten umgehen. Nachvollziehen kann ich das nicht, weil ich nur darüber sprechen kann, was meine persönliche Erfahrung ist.

Du bist nicht der Einzige der mal bei einer Behörde gearbeitet hat folglich habe ich mich schlau gemacht, wer wann wie Akten einsehen darf, kann und muss.
In deinem Fall ist die Angelegenheit ganz klar. Ich habe darüber ja schon geschrieben warum und weshalb das so ist. Du weist auch das deine Akte im Stadtarchiv gelandet ist. Dieses Unglück ist Tragisch, auch für dich, dessen bin ich mir klar.

Was die Aktenvernichtung betrifft, so wäre diese meines Erachtens unzulässig, mmöglicherweise sogar eine Straftat. Sollte dies aber wirklich geschehen sein, dann spricht das ja eher für den Eindruck, wie wenig das Schicksal der Heimkinder von den Verantwortlichen ernst genommen wird. Im Grunde verfuscht man nicht nur ihr Leben, sondern raubt ihnen auch noch ihre Geschichte, wie die auch immer aussehen mag.

Deine Intervention kann ich voll Nachvollziehen, aber die Gesetzteslage hat damals nicht über diesen Umstand, dass einem eine Persönliche Geschichte beraubt wird, nachgedacht. Die Aktenvernichtung nach 30 Jahren ist rechtens gewesen. Es betraf nicht nur Akten Ehemaliger sondern dazu zählen auch Patientenakten, Juristenakten etc. Also alles was mit Akten und Aufbewahrungspflicht zu tuen hat.
Erst seit dem Runden Tisch wurden Alle die mit Heimen und somit Akten zu tuen hatten, aufgerufen sofort keine mehr zu vernichten und problemlos jedem Ehemaligen Heimkind zur Verfügung zu stellen. Ein Recht auf Aushändigung der Akte hat man nicht, nur ein Einsichtsrecht und Sülz gehen sogar noch weiter und fertigen Kopien für den Betreffenden an, damit er was in der Hand hat und mitnehmen kann.

Was meine Bilder und das sonstige Material betrifft, so sind darüber schon Absprachen getroffen, an die ich mich halten muß. Schließlich binich froh, daß ich einen Ort gefunden habe, wo diese Sachen vor einer Vernichtung sicher sind.

Im Kölner Stadtarchiv war dem nicht so. Dort sind Dokumente durch ein Unglück vernichtet worden. Aber ich hätte schon gerne gewusst an welches Museum du dein Material vermacht hast und mit welchen Bindungen das einhergeht.

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Kritik zur Akteneinsicht

imi @, Kaiserslautern, Freitag, 06.11.2009, 18:54 (vor 5495 Tagen) @ Klaus Grube

Hallo Klaus,
warum das vertiefen? Fakt ist, das Akten nicht nur halbherzig sondern auch
phantasievoll gefuellt wurden. Ich sollte Nierenkrank sein, bin diesbezueglich kerngesund, schlechter Schueler (Lehrer Eul versuchte einiges, mich auf Gymnasium zu schaffen, Zeugnisse als schlechtestes mal eine 3)
Diese 2 Dinge sind im Uebrigen die einzigen Personen bezogenen Eintraege in meiner Akte. Die Akte meiner Schwester war im uebrigen - leer -
Nicht ein Blatt drin.
Soviel zu Aktenfuehrung, Aufbewahrungsfristen und Vertuschung.

Andere Frage: Was ist eigentlich aus den Patientenunterlagen von Dr. Ohndorf und seinem Vorgaenger geworden? Dort muessten doch 1000de Hinweise auf die Greueltaten vermerkt sein. Frag doch mal Herrn Koch, ob es da noch was von gibt?

Seit Deiner Einladung in dieses Forum bin ich nur noch wuetend, wuetend ueber
die Ohnmacht, die Hilflosigkeit, die Verarschung durch den Runden Tisch, die Verbaende und Kirchen.

Wuetend auch, weil ich jetzt weiss, das alles so war wie meine Erinnerung mir aufzeigt, wuetend weil all die Jahrzehnte niemand glauben und helfen wollte.

Vieleicht ist nicht jedre hier daran zerbrochen, ich, ja

imi

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Kritik zur Akteneinsicht

Klaus Grube ⌂ @, Hellenthal, Samstag, 07.11.2009, 08:36 (vor 5494 Tagen) @ imi

Hallo imi,
seit dieses Forum besteht, ist vielen hier mehr oder weniger so manches hochgekommen. Das Thema Akte scheint ein besonders wunder Punkt zu sein.

Bei einigen fehlen die Akten, bei anderen sind die Akten leer und die die ihre Akten gesehen haben sind ebenfalls frustriert, da der Inhalt nicht mit der Person einhergeht.
Je älter die Akten sind, desto vager sind deren Inhalte. Vor allem wenn die betreffenden Personen im Verhalten beschrieben werden, tauchen dort Begriffe auf die einen das Blut in den Adern gefrieren lässt.

Was Akten von Ehemaligen beinhalten müssen, scheint ebenfalls eine Auslegungssache der Heimen gewesen zu sein. Aber um auf deine Frage zurückzukommen wurden die Krankenangaben mit zu der Akte abgeheftet. Genauso die Kostenabrechnungen von Krankenkassen oder Hilfsmittel bis hin zum Taschengeld befindet sich zumindestens in Sülz in einer Akte. Ob das Standart war oder später seperat geführt wurde entzieht sich meinen Kenntnissen. Zu deiner Zeit jedenfalls war alles in einer Akte. Das Dr. Ohndorf zusätzlich eine Patientenkartei führte ist zu bejahen. Wo aber diese abgeblieben sind weiß ich nicht.
In meinen Akten jdenfalls war alles an Krankheiten fein säuberlich abgeheftet worden.

Wenn Kinder damals dermaßen verprügelt wurden, daß diese ärztliche Hilfe benötigten kannst du davon ausgehen das dieses vertuscht wurde. Überhaupt bis man ein Kind verarztete wurde meistens damals das Kind eher von Krankenschwestern versorgt als es diesem einen Arzt vorzustellen.

Du wirst in keiner Akte solche Mißstände finden und damit müssen wir halt Leben.

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imi @, Kaiserslautern, Samstag, 07.11.2009, 09:09 (vor 5494 Tagen) @ Klaus Grube

Morgen Klaus,

Zu deiner Zeit jedenfalls war alles in einer Akte

Vieleicht sollten wir diesen Satz mal aus dem Zusammenhang und dann woertlich nehmen. :-D Dann stellt sich die Frage, wo ist die eine Akte?
Duerfte doch nicht zu uebersehen sein bei Tausenden von Kindern.
Mein Krankenhaus Aufenthalt ebenso wie Arztbesuche oder Gruende warum ich hier und da wegen "Krankheit" nicht zur Schule konnte, stand in meiner Akte nicht.
Auch nicht wieviel Taschengeld zwangsweise an Kollekten und Geburtstage der
herrschenden Klasse abgefuehrt wurde. Weiss nur das so 100% verschleudert wurden.
Aufruf: Wo ist die eine Akte?

imi

Kritik zur Akteneinsicht

Peter Henselder, Samstag, 07.11.2009, 13:29 (vor 5494 Tagen) @ imi

Frage mal beim Jugendamt nach, denn auch dort wurden Akten geführt und gelagert. Sie sind zwar nicht immer mit den Akten der Heime identisch, aber die Heime mußten auch gegenüber diesem Amt Rechenschaft abgeben. Ich finde es nur merkwürdig, das in anderen Ämtern man Akten einlagert, sodaß man Nachforschung betreiben kann und hier wo es für ehemalige sehr wichtig ist, sind auf einmal die Akten nicht zu finden. Hier werden dann die Aussagen gemacht das man Akten nur 30 Jahre lagert. Während man andere Akten von diesem Heim aus über Hundert Jahren immer noch hat. Hier scheint es scheinbar nur um die schönen Dinge aus dem Heim zu gehen, warum man sie "behütet" lagert.

Wegen diesem Dilemma habe ich bereits im Juni eine Bundestagsabgeordnete informiert, die auch schon an gewissen Einrichtungen in NRW tätig war.

Ich werde auf jedenfall keinen Versuch auslassen um zu klären warum gerade einige Akten verschwunden, oder leer sind und warum andere Akten fast im vollem Umfang vorhanden sind. Hier muß ja für jeden der Verdacht aufkommen, das man etwas zu vertuschen hat.

Das wars jetzt was ich zu den Akten und deren Einsicht zu sagen habe.

Kritik zur Akteneinsicht

Peter Henselder, Samstag, 07.11.2009, 17:48 (vor 5494 Tagen) @ Peter Henselder

Noch ein Satz zu der Akteneinsicht: Wie der Lateiner so schön sagt
"quod non est in actis, non est in mundo" (Was nicht in den Akten ist,
ist nicht in der Welt).

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Kritik zur Akteneinsicht

Klaus Grube ⌂ @, Hellenthal, Sonntag, 08.11.2009, 09:17 (vor 5493 Tagen) @ Peter Henselder

Hallo Peter
Mit quod non est in actis, non est in mundo (lat.) wird der Schriftlichkeitsgrundsatz als Gegensatz zum Mündlichkeitsprinzip beschrieben: Was nicht in den Akten ist, ist nicht in der Welt.

gelle...

Accipere quam facere praestat iniuriam.
Es ist besser, Unrecht zu erleiden als es zu tun.


Carpe diem !

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Kritik zur Akteneinsicht

imi @, Kaiserslautern, Sonntag, 08.11.2009, 11:13 (vor 5493 Tagen) @ Klaus Grube

Hi Leute,
noch eine kurze und hoffentlich letzte Anmerkung zum Thema Akten.
Ich weiss das damals penibel Buch gefuehrt wurde ueber das Taschengeld.
Einnahmen und Ausgaben. Wo sind diese Unterlagen?
Da steht naemlich zu lesen, das ausser zu Steinfeld Zeiten (in spaaeteren Jahren) jeden Samstag DM 2.00 an uns direkt gegeben wurden. Die trugen wir natuerlich gleich zum "Hotel zur Post"
Alles andere wurde unter Anweisung und Zwang fuer Kollekten u.s.w.
hergegeben. Hab ja schon mal darueber berichtet.
Wuerde doch gerne einen Beweis dazu, eben die entsprechende Buchfuehrung finden
und unsere liebe Kirche bitten, mir die Zwangsabgaben zurueck zu erstatten.
Klingt das unverschaemt????:-D

imi

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Kritik zur Akteneinsicht

Klaus Grube ⌂ @, Hellenthal, Sonntag, 08.11.2009, 11:24 (vor 5493 Tagen) @ imi

Hallo imi,
Deine Ein- und Augaben, betreffend dem Taschengeld wurden nur peniebel innnerhalb der Gruppe geführt und nicht in den Akten übertagen. Kosten für die Heimunterbringung, Arztrechnungen und Taschengeld etc. wirst du in den Akten finden. Mit Sicherheit aber nicht deine freiwillige Abgaben für den Opferstock und in den Akten schon mal garnicht. ;-)

Nä imi zum Häuslebauen musst dir was besseres einfallen lassen du unverschämter Lümmel.....:-D

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imi @, Kaiserslautern, Sonntag, 08.11.2009, 11:51 (vor 5493 Tagen) @ Klaus Grube

Haette ja gern mal gewusst wieviel ich spenden durfte in all den Jahren.
Fuers Fundament hatt's vieleicht gereicht.:-P

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Klaus Grube ⌂ @, Hellenthal, Sonntag, 08.11.2009, 12:05 (vor 5493 Tagen) @ imi

ja ja, und anschlissend baust ne Kirche darauf und leerst den Opferstock den wir Ehemalige wieder aufüllen müssen, selber aus...:-D

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Peter Henselder, Sonntag, 08.11.2009, 13:07 (vor 5493 Tagen) @ Klaus Grube

Hallo Klaus

„Quod non est in actis, non est in mundo“. Schriftlichkeitsprinzip ja,
aber auch zur Nachprüfbarkeit durch höhere Instanzen, aber nicht nur der
unteren Instanzen, sondern auch der Verwaltung, und dann auch gern von
Historiker für Archive benutzt. Woher der Spruch stammt, ist nicht ganz
klar; oft wird in ihm ein Satz des römischen Recht gesehen, dann soll er
erst im Spätmittelalter für die Rechtsprechung erfunden worden sein,
doch den Satz gibt es schon früher im päpstlichen Benefizwesen.

Kritik zur Akteneinsicht

Peter Henselder, Donnerstag, 12.11.2009, 17:10 (vor 5489 Tagen) @ imi

Zum Thema Akteneinsicht sei gesagt:

ich habe mich mit der Senatskanzlei in Düsseldorf und anschließend mit dem Stadtarchive über unserem Redaktionsbüro in Verbindung gesetzt. Wir werden bald eine Veröffentlichung zum Thema Akten machen.
Nicht alles was u.a. vom Runden Tisch gesagt wurde stimmt so. Es kann sein das wir eine Anwaltskammer einschalten werden um zu klären warum das Opfer nachweisen muß, wenn es an die Akten der Städtischen Heimen nicht heran kommt.

Wie wir erfahren haben sollen 5 Heime in Westdeutschland in dem Entschädigungsgesetz für eine pauschale Entschädigung vorgesehen werden. Alle andere Heime nicht. Hier sollen sich die ehemaligen Kinder an die Heime bzw. Träger wenden. Genau die Äußerung die im ZDF durch den Vertreter der Bischofkonferenz gemacht wurde.

LG Peter

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Beweise es....

Klaus Grube ⌂ @, Hellenthal, Donnerstag, 12.11.2009, 17:50 (vor 5489 Tagen) @ Peter Henselder

Zum Thema Akteneinsicht sei gesagt:

ich habe mich mit der Senatskanzlei in Düsseldorf und anschließend mit dem Stadtarchive über unserem Redaktionsbüro in Verbindung gesetzt. Wir werden bald eine Veröffentlichung zum Thema Akten machen.
Nicht alles was u.a. vom Runden Tisch gesagt wurde stimmt so. Es kann sein das wir eine Anwaltskammer einschalten werden um zu klären warum das Opfer nachweisen muß, wenn es an die Akten der Städtischen Heimen nicht heran kommt.

Wie wir erfahren haben sollen 5 Heime in Westdeutschland in dem Entschädigungsgesetz für eine pauschale Entschädigung vorgesehen werden. Alle andere Heime nicht. Hier sollen sich die ehemaligen Kinder an die Heime bzw. Träger wenden. Genau die Äußerung die im ZDF durch den Vertreter der Bischofkonferenz gemacht wurde.

LG Peter

Hallo Peter,
da staune ich doch, wieso in Düsseldorf eine Senatskanzlei über die Inhalte vom Runden Tisch (Sitz in Berlin) so gut Bescheid weiss, obwohl erst Anfang 2010 der Runde Tisch einen Zwischenbericht veröffentlichen will?

Wenn du dich zu den Inhalten vom Runden Tisch eingelesen hättest, dann wüsstest du das Grade dieser Punkt "wer was Beweisen muß" ein Thema zur derzeitigen Gesetzeslage ist.

Nach Beendigung der Arbeit vom Runden Tisch wird dieser dem Bundestag eine Empfehlung (Notwndige Gesetzesänderungen bzw. Schaffung neuer Gesetze, Sonderregelungen, Entschädigungen etc.) aussprechen. Wie kann es dann sein, dass jetzt schon über eine Pauschale Entschädigungen und diese auch nur für 5 Heimen diskutiert wird oder angedacht sind. Solche Inhalte sind im keinen der Protokolle vom Runden Tisch nachzulesen.

Deine Behauptungen sollte schon Hieb- und Stichfest sein und hier mit Quellennachweis geführt werden um so gegen Machenschaften die eventuell intern laufen könnten, zu veröffentlichen.

Ich meine wenn du es Beweisen kannst - ok, aber wenn es nur eine Floskel an Aussagen sind, die der oder die Betreffende abstreiten können - werden, ist es verfrüht hier darüber zu berichten und bringt nur Unruhe für die Betroffenen. Ein richtigen Richer für den Wahrheitsgehalt sollte ein muss für dein journalistisches Handwerk sein - immer alles zu belegen oder solange der Sache nachgehen bis du was in den Händen hast...

--
Es gibt immer einen Weg zu uns allen - wir müssen es nur wollen
Mit lieben Grüßen euer Klaus
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Beweise es....

Peter Henselder, Freitag, 13.11.2009, 00:23 (vor 5489 Tagen) @ Klaus Grube

Hallo Klaus


Ich schreibe in einem Forum und nicht eine Klassenarbeit, die der Bewertung durch einen fachkundigen Lehrer unterworfen wird. Man sollte diesen Unterschied schon beachten. Ich habe Dir auch nicht vorgeworfen, daß Du wohl kaum mit einem Verstorbenen zusammenarbeiten kannst, nicht wahr? (Klaus Grube, Hellenthal, Montag, 02. November 2009, 13:10 (vor 10 Tagen): So kann ich dir jetzt schon verraten das ab kommenden März eine Autobiografie von Friedrich Tillmann gestorben: [12.2.1964 laut wickipedia; http://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Tillmann ] , als Buch auf dem Markt erscheinen wird. Mit diesem Autor arbeite ich ebenfalls zusammen und du wirst erstaunt sein was wir über diese Person alles heraus gefunden haben.)

Man sollte sich gewiß um Objektivität bemühen, doch ein nicht zu geringes Maß an Toleranz ist bei einem Thema angebracht, das durch die Aktivierung von Erinnerungen ins Bewußtsein zurückgerufen werden muß, wo es viele Jahre verdrängt lag. Jeder, der die Verhältnisse von damals im Heim kennt, wird das einzuordnen wissen. Ich betrachtet das Forum als ein Medium der kollektiven Bewußtwerdung, und da rufen die Bemerkungen des einen oder des anderen plötzlich Bilder in einem wach, die so lange verschüttet waren. Erst im Gespräch wird sich dann ein objektiver Zusammenhang heraus schälen. Mehr als die Erinnerung habe ich nicht wie wohl auch die meisten hier. Es ist das Erlebte der Kinder, und das ist weder in Büchern, noch in Akten festgehalten. Es ist die jeweils eigene Geschichte und Lebenserfahrung, und wie das so mit Erfahrungen ist, sie können durch andere Erfahrungen weder widerlegt noch in ihrem Wert gemindert werden. Die Kinder aus den Heimen können nur erzählen, nicht beweisen, was mit ihnen geschehen ist; wenn aber viele das gleiche erzählen, dann spricht historisch alles dafür, das es auch so war.

Was den Runden Tisch betrifft,(die letzte Sitzung war am 5.11.09) so ist es eine Sache, was dort besprochen wird, eine andere, mit welchen politischen Forderungen er begleitet wird; und deshalb ist es auch nicht ungewöhnlich, wenn gewisse Vorstellungen, ob nun aus dem Kreis des Runden Tisches, oder von Personen, die sich mit dem Runden Tisch intensiv befassen, in den Raum gestellt werden. Es sind Punkte, an denen sich die Diskussion festmacht, und das ist nun mal bei allen politischen Themen so. Wir befinden uns in einem Prozeß der politischen Meinungsbildung und daran darf sich jeder beteiligen. Nirgendwo steht geschrieben, daß alles das, was in diesem Zusammenhang gesagt wird, auch richtig sein muß. Das sollte auch derjenige beachten, der glaubt, von einem unbekannten zukünftigen Ergebnis her die laufende Diskussion rügen zu müssen.


LG
Peter

Kritik zur Akteneinsicht

Peter Henselder, Mittwoch, 04.11.2009, 09:05 (vor 5497 Tagen) @ Klaus Grube

Klaus,
ich vergaß Dir mitzuteilen, das ich schn weiß wie man an die Unterlagen herankommt. Trotztden das ich als freier Journalist tätig bin, bin ich immer noch Beamter auf Lebzeit und im Ruhestand. Ich kenne mich sehr gut aus mit den Behörden. Ich bin fast 40 Jahre in einem für Sicherheit zuständiges Ministerium.

Runder Tisch Protokollauszug vom 8/9.September 2009

Peter Henselder, Donnerstag, 26.11.2009, 20:43 (vor 5475 Tagen) @ Peter Henselder

Neues Sitzungsprotokoll des Runden Tische vom 5.11.2009

In dieser fünften Sitzung ging es um die Rolle der Kirchen und die konfessionelle
Heimerziehung. Das Ergebnisprotokoll können Sie unter
http://www.rundertisch-heimerziehung.de/aktuelles3.htm herunterladen.

Dr. Antje Vollmer besuchte mit den Mitgliedern der Geschäftsstelle Katharina Loerbroks und Holger Wendelin verschiedene Heime, die mit der Aufarbeitung der damaligen Heimerziehungspraxis befasst sind.
Ziel der Reise war es, vor Ort einen Eindruck von den Heimen zu erhalten und sich mit heute Verantwortlichen, ehemaligen Heimkindern und ehemaligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern über die damalige Heimerziehung und die heutigen Aufarbeitungsprozesse auszutauschen. Stationen der einwöchigen Rundreise waren das Stephansstift in Hannover, die Diakonie Freistatt bei Diepholz, das ehemalige St. Vincenzheim in Dortmund, der Kalmenhof in Idstein,die Karlshöhe in Ludwigsburg, das St. Canisius-Haus in Schwäbisch-Gmünd und das Haus Maria Thalkirchen in München. Damit wurden evangelische, katholische und staatliche Heime besucht.
Neben der Information über die jeweiligen heutigen Aufarbeitungsbemühungen der Heime ging es bei den Gesprächen, an denen neben den heutigen Einrichtungsleitungen auch teilweise ehemalige Erzieherinnen und Erzieher und ehemalige Heimkinder teilnahmen, um die damalige Heimerziehungspraxis. Hierbei zeigte sich das breite Spektrum dieser Praxis in den 50er und 60er Jahren. Von den sogenannten „Endstationen“, die ein geschlossenes System mit hochproblematischen Bedingungen darstellten, bis zu den Heimen, von denen wenig kritische Berichte vorliegen, wurden sehr unterschiedliche Erfahrungen geschildert.

Schließlich möchten wir auf die kommende Fachtagung der Info- und Beratungsstelle des Runden Tisches hinweisen:
WENN EHEMALIGE HEIMKINDER HEUTE ZU UNS IN DIE BERATUNG KOMMEN
Was müssen oder sollten wir wissen?
Neben der Aufarbeitung der Heimerziehung in den 50er und 60er Jahren gehört auch die Vermittlung von psychologischen, sozialen oder seelsorgerischen Beratungsangeboten für ehemalige Heimkinder zu den Aufgaben des Runden Tisches.
Viele ehemalige Heimkinder sind aufgrund ihrer belastenden Erfahrungen in der Heimerziehung traumatisiert und benötigen Unterstützung und Beratung bei der Bearbeitung und Überwindung dieser Erfahrungen.
Die Info- und Beratungsstelle des Runden Tisches veranstaltet vom 30.11. bis 01.12.2009 ein Tagung für Fachkräfte aus dem Bereich der Beratung und der Therapie, um sich mit den besonderen Erfahrungen, Problemlagen und Anliegen ehemaliger Heimkinder auseinander zusetzen.
Durch Fachvorträge und Workshops soll dabei Wissen über die spezielle Situation ehemaliger Heimkinder und über geeignete psychosoziale Beratungsformen vermittelt werden. Ebenso dient die Veranstaltung der Vernetzung und dem Austausch der unterschiedlichen Beratungs und Anlaufstellen.
Viele Grüße
Ihre Geschäfts- und Infostelle des Runden Tisches Heimerziehung

soweit zu den News des Runden Tisches aus Berlin.
LG Peter

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