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stolpersteinverlegung am ehemaligen sülzer kinderheim (Presseberichte)

hütchen @, köln, Dienstag, 01.10.2019, 21:35 (vor 1856 Tagen) @ hütchen
bearbeitet von hütchen, Mittwoch, 02.10.2019, 17:42

hier die bilder vom feks-mitglied hartwig schulze-wiehenbrauck und der presse-artikel, ebenfalls als bild, der stolpersteinverlegung am ehemaligen waisenhaus - mit peters titeln. vorweg aber noch eine ansprache:

Kurzansprache von Dr. Utz I. Küpper anlässlich der Neuverlegung der Stolpersteine vor dem ehemaligen Haupteingang des Kinderheims Köln-Sülz am 26.09.2019

Liebe Angehörige und Freunde der von Verfolgung und Deportation betroffenen Familien, sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin, sehr geehrte Anwesende!

Ich bin Utz Ingo Küpper und spreche hier für den Förderverein Erinnerungsorte Kinderheim Köln-Sülz. Das ist ein gemeinnütziger Verein, in dem sich vor 6 Jahren nach dem Totalabriss (bis auf den denkmalgeschützten Kern um die Kirche) ehemalige „Kinderheimer“ und Bewohner dieses Neubauquartiers sowie Freunde zusammenfanden, um Erinnerungsarbeit zu leisten und das riesige Kinderheim, dessen Bedeutung über 100 Jahre für die städte-bauliche und soziale Entwicklung der ganzen Stadt Köln und insbesondere für diesen Stadt-bezirk enorm war, zu würdigen. Dadurch zu würdigen, dass hier Orte des Erinnerns und der Besinnung auf Schönes und Schreckliches, auf viel persönliches Leid und persönliche Freuden geschaffen werden.
Dafür, dass wir für die Konzipierung und den Bau dieser Erinnerungsorte hier im Quartier die Unterstützung vieler (Stadt, LVR, Künstler, BezirkspolitikerInnen, Private) gewinnen konnten, sind wir sehr dankbar.

Heute gedenken wir besonders der verschleppten und ermordeten Sinti- und Roma-Kinder und der Schuld, die unser Volk und unsere Stadt auf sich geladen haben, indem sie die ihnen anvertrauten Kinder nicht geschützt haben.
Hier im Kinderheim, das damals unter der Leitung des Nazi-Direktors und Euthanasie-Kollaborateurs Tillmann stand, wurden Ilga, Hugo und Gertrud freigegeben für eine Reise in den Tod, nach Auschwitz.
Wir vom Förderverein sind froh, dass wir einen Beitrag zur Erhaltung dieses Erinnerungsorte am Kinderheim Sülz leisten konnten, und danken dem Rom e.V. und der ev. Kirchengemein-de sowie dem verantwortlichen Künstler, Herrn Demnig, für ihre Mitwirkung.

Gestatten Sie mir abschließend noch einen Hinweis: auf der Rückseite dieser Kinderheimkirche entsteht derzeit ein größerer Erinnerungsort, ebenfalls mit Unterstützung von Stadt und LVR, an dem aller Kinderheimkinder und ihrer, z.T. schrecklichen Erfahrungen gedacht wird. Dazu ist auch eine große Infotafel aufgestellt, z.Zt. noch provisorisch. Ich lade alle, die nachher noch etwas Zeit haben, ein, mit uns vom Förderverein an der Kinderheim-kirche vorbei auf den zentralen Platz des Neubauquartiers zu gehen, der unglücklicherweise nach einem ehemaligen Kölner Verwaltungschef benannt wurde, der den „Kinderheimern“ in unangenehmer Erinnerung ist und dessen politisches Engagement in der Nazizeit, das erst kürzlich bekannt wurde, ebenfalls unrühmlich zu nennen ist.
Ich danke Ihnen allen für Ihr Kommen und für Ihre Aufmerksamkeit.

Ort der Stolpersteine
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Stolpersteine für Hugo, Gertrud und Ilga
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Künstler Gunter Demnig
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Utz Küpper und Oberbürgermeisterin Henriette Reker

Markus Reinhardt und Janko Wiegand
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Kölnische Rundschau 27.09.2019
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Langzeitstudentin der Toleranz!


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