Statement von Klaus Grube - Platz der Kinderrechte (Aktuelles)
Zum Statement der Bezirksbürgermeisterin (s.u.) einige persönliche Anmerkungen:
Liebe Forumsteilnehmer,
Kinder protestieren auf den Straßen für die Umwelt. Diese bundesweiten Aktionen, die seit mehreren Wochen laufen, erfreuen viele Bürger. Sie finden es gut, dass Kinder endlich ihr zukünftiges Schicksal selbst in die Hand nehmen.
Wir Ehemaligen haben nach 50 Jahren öffentlich gemacht, dass wir damals keine Rechte hatten. Wir haben nach Jahrzehnten über Missbrauch, Schläge, Zwangsarbeiten und Zwangseinweisungen berichtet und auf den Straßen protestiert.
Schaue ich mir heute im deutschen Recht die Gesetze an, muss ich feststellen, dass den Kindern heute wie damals noch immer keine Rechte zustehen. Genau genommen steht den Kindern in Deutschland nicht einmal das Recht auf Protestaktionen wie "Fridays for Future" zu.
Wir als Betroffene kämpfen heute dafür, dass in Deutschland endlich die Kinderrechte ins Grundgesetz geschrieben werden, die von UNICEF bereits 1989 verfasst und 1992 von Deutschland ratifiziert wurden. Nach dem das alte Kinderheim abgerissen wurde, wollen wir ehemaligen Sülzer Heimkinder, dass der große Platz vor der Kirche den Kinderrechten gewidmet wird.
Ich frage mich wie es sein kann, dass das Gedenken an einen einzelnen Wahlbeamten der Stadt höher gestellt wird, als die Würdigung der Rechte für alle Kinder, und das auch noch auf einem historischen Kölner Gelände, auf dem damals ein Kinderheim stand, in dem oft die Rechte von Kindern verletzt wurden.
Um das Ziel, das alte Kinderheimgelände den Kindern zu widmen und zu erreichen, haben Peter und ich mit der Bezirksvertretung Lindenthal (BV3) Kontakt aufgenommen, um in Gesprächen unser Anliegen zu verdeutlichen. Verständnis gab es auf beiden Seiten, in dem alle Ereignisse ausführlich besprochen wurden. Natürlich muss man auch kompromissbereit sein, da eine Straßenumbenennung nicht so einfach ist. Von daher gab es von unserer Seite den Vorschlag, zusätzlich zum Heinz-Mohnen Platz eine Platzbeschilderung mit dem Namen "Platz der Kinderrechte" anzubringen. Dies sei aber verwaltungstechnisch nicht möglich, so Bürgermeisterin Frau Blömer-Frerker. Gerne haben wir den Vorschlag angenommen, dass die ehemalige Kirche „Zur Heiligen Familie“ künftig den Namen „Haus der Kinderrechte“ tragen soll. Trotz allem bleibt für mich in dieser ganzen Angelegenheit ein unsicheres Gefühl. Was passiert, wenn die Umbenennung der Kirche nicht möglich ist?
Ich hoffe für alle Beteiligten, dass zumindest das gelingt, damit die Kinderrechte die deutliche Anerkennung bekommen, die ihnen zusteht, und allen Kölnern bewusst wird wie wichtig die Kinderrechte sind. Das sollte es der Stadt Köln gemeinsam mit UNICEF als Gastgeber des diesjährigen „Internationalen Gipfels kinderfreundlicher Kommunen“ (15. – 19.10.2019) wert sein. Einen geeigneteren Platz für die Kinderrechte, als das ehemalige Heimgelände wird es in Köln kein zweites Mal geben.
Euer Klaus Grube
Hier nun das offizielle Statement von Bezirksbürgermeisterin Helga Blömer-Frerker:
Bei dem Gespräch am 22. Mai ( Teilnehmer: Bezirksbürgermeisterin Helga Blömer-Frerker, Roland Schüler, Grüne, Friedhelm Hilgers, SPD, Dr. Elgin Freifrau von Stein, Bodo Freiherr von Stein, Dr. Utz I. Küpper, FEKS, Gertrud Wiesel, FEKS und Peter Halberkann, Vertreter Ehemaliger und FEKS) wurde deutlich gemacht, dass es bei dieser Angelegenheit bei allem Engagement für die jeweils priorisierten Forderungen nie einen persönlichen Streit gegeben hat. Schon bei dem ersten Termin im Rathaus ohne Frau von Stein waren die Redebeiträge geprägt von gegenseitigem Verständnis, Respekt und Wertschätzung. Das war auch bei diesem Gespräch so und gerade die Diskussionsbeiträge von Frau von Stein, Herrn Halberkann, Herrn Dr. Küpper, Herrn Hilgers, Herrn Schüler und Frau Wiesel zeigten, dass es wichtig ist, die Idee der Kinderrechte in die Zukunft zu tragen, so wie es die Botschaft des Kunstwerks macht. Das wollen alle Beteiligten zukünftig gemeinsam in die Hand nehmen. Wir denken dabei an Events, Feste, Ausstellungen, etc. Frau von Stein hat dabei die Idee entwickelt, dass die ehemalige Kirche „Zur Heiligen Familie“ künftig den Namen „Haus der Kinderrechte“ trägt. Hierfür will sie sich persönlich einsetzen. Das KinderRechteForum (KRF) wird mit Unterstützung der Bezirksvertretung und privater Spender auf dem Gelände des ehemaligen Kinderheims am 24. August das zweite „Fest der Kinderrechte“ veranstalten.
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Es gibt immer einen Weg zu uns allen - wir müssen es nur wollen
Mit lieben Grüßen euer Klaus
Internet: http://www.kinderheim-Koeln-suelz.de
Verantwortlich und Kontakt: https://kinderheim-koeln-suelz.de/?page_id=28
Statement von Klaus Grube - Platz der Kinderrechte
hallo klaus,
ich hoffe auch, dass sich noch irgendetwas mehr tut als die trostlösung des kleinen platz zum beethovenpark hin.
und noch eine info, denn die meisten von euch werden es nicht wissen:
Frau von Stein ist die Tochter der Eheleute Mohnen.
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Langzeitstudentin der Toleranz!
Statement von Klaus Grube - Platz der Kinderrechte
Die Diskussion um den „Platz der Kinderrechte“ ist offenbar auch von den Kindern bemerkt worden, die heute in Sülz leben.
Vor einigen Tagen haben unbekannte Kinder auf einen der Steine gesprüht „Platz der Kinder...“ (mehr ist auf dem Bild nicht zu sehen, oder geht es um die Ecke weiter?).
Aus der Perspektive erwachsener Menschen „Schmiererei“.
Aus der Perspektive der Kinder / Jugendlichen, die das „Kunstwerk“ erstellt haben, eine „Botschaft“ ?
Nicht schön, aber wahr?
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HAL