GEDICHT: Es War Einmal..... (Allgemein)
Es War Einmal....
Der 8. Mai rückt näher schon,
In Sülz da geht das Telefon.
Die Unterhaltung ist ganz kurz und bündig
Und, nicht wie sonst, etwas zu windig.
Das "Jubiläum" ist das Thema heut',
Recht interessant für viele Leut'.
Denn Sülgürtel siebenundvierzig war,
Ganz ohne Zweifel, das ist klar,
Ein Ort der Zuflucht und Geborgenheit,
Weit weg von 'ner Welt, im ew'gen Streit.
Man denkt recht gern daran zurück,
Mit Dankbarkeit und traurigem Blick.
Gäb's seinerzeit kein Kinderheim,
Wären viele von uns verloren, so ganz allein.
Doch geändert haben sich die Zeiten.
Moderne Bauten sieht man jetzt schon von Weitem.
Die Linie 13 fährt immer noch am Gelände entlang,
Als ob sie wüßte....dies ist mein ganz privater Schienenstrang.
So wird das sehr wahrscheinlich noch weitergeh'n.
Vielleicht, hin und wieder, bleiben Leute hier steh'n.
Sie denken: War hier nicht 'mal ein Kinderheim...?
Es muß wohl ein Teil der Vergangenheit sein.
Ja, und so eilen sie weiter, wohin ist egal.
Die Gedanken, die bleiben:...Es war einmal..!
.....und etwas später:
Eine Feier hat nicht stattgefunden,
Der 8. Mai passé.
Trotz allem kommen wir über die Runden
Und machen weiter, so wie eh und jeh.
Es bleibt nicht aus, daß wir betrübt sind,
Man schaut nicht gern zurück.
Die Zeit vergeht wie der Wirbelwind,
Und wir warten auf was....auf's ewige Glück?
Jeder ist seines Glückes Schmied,
Nach altem Volkesmund.
Wenn man dann alles von weitem sieht,
Dann hat alles im Leben seinen Grund.
Es ist einfach, hier in Köln philosophisch zu sein,
Da braucht man kein Uni-Diplom.
Drei Bierchen und Gedanken an den Vater Rhein
Und besonders das Glockenläuten vom Kölner Dom.
Ja, wir Kölsche haben unser eigenes Gesetz:
"Et es, wie et es" und "Et kütt wie et kütt".
Alles andere ist leeres Geschwätz,
Eine Belastung für das Kölsche Gemüt.
Und so eilen wir weiter, wohin ist egal.
Die Gedanken, die bleiben:....es war einmal...!
Gruß,
brusselfred