Eure Geschichte erzählen (Förderverein Erinnerungsorte Kinderheimgelände Köln Sülz)

Kathy Ziegler @, Donnerstag, 16.04.2015, 14:54 (vor 3509 Tagen)

Liebe Ehemalige,

bevor ich mich in eurem Forum angemeldet habe, habe ich zuvor mir Herrn Koch gesprochen, ob ich als "Externe" überhaupt ein Rederecht habe. Ich habe großen Respekt vor eurem Austausch in diesem Forum und bin auch überrascht darüber, dass es so frei zugänglich ist. Aber somit haben eben auch Außenstehende die Möglichkeit, ein wenig von eurem Leben als Heimkinder zu erfahren. Ich will dieses Forum nutzen, um euch einzuladen, euch an unserem Projekt Erinnerungsorte zu beteiligen. hütchen hat euch sehr ausführlich über alles im Förderverein Erinnerungsorte Kinderheim-Sülz e.V. auf dem Laufenden gehalten. Jetzt kommt das Projekt in eine Phase, in der eine engagierte Mitarbeit von euch sehr wichtig ist.

Am 1.-Mai-Wochenende kommt eine Gruppe von Studenten der Alanus Hochschule aus Alfter auf das Gelände und wird in einem Workshop über mehrere Tage an der Konzeptentwicklung für die Erinnerungsorte arbeiten. Für die Studenten ist es wichtig, nicht nur die Atmosphäre vor Ort aufzunehmen, die ja schon komplett anders ist, als ihr das von früher kennt, sondern auch mit Ehemaligen sprechen zu können, um sich eine Vorstellung von dem Leben im Kinderheim machen zu können. Wir haben ihnen bereits die Chronik von Herrn Koch gegeben, aber nichts ist eindrucksvoller als die lebendige Schilderung der eigenen Geschichte im direkten Gespräch. Sicherlich werden die Studenten auch viele Fragen haben, die wir, die das Kinderheim nur von außen kennen, nicht beantworten können. In meinem Fall muss ich sogar sagen, dass ich ab 1999 täglich auf dem Gelände war, weil meine beiden Kinder dort in der städtischen Kindertagesstätte betreut wurden. Aber obwohl wir Kindern und Jugendlichen begegneten, gab es nie einen Austausch oder Berührungspunkte.

Uns, den Vereinsmitgliedern, ist es sehr wichtig, dass die Ehemaligen ihre Geschichte erzählen können, denn auf dieser Grundlage werden die Studenten ihre Konzepte entwickeln. Ich habe gelesen, dass Werner1960 keine Mahntafel will.

Ich kann mir zwar nicht vorstellen, dass die Studenten überhaupt an so etwas wie eine Mahntafel denken, aber egal was sie entwickeln werden, wird es mit dem Ziel erstellt werden, die Geschichte der ehemaligen Heimkinder zu würdigen, an die Geschichte des Kinderheims zu erinnern und den Bewohner in den neuen Gebäuden die Geschichte des Geländes bewusst zu machen.

Sicherlich könnte man sagen, die Kirche, die stehen bleibt, ist schon Mahnmal genug, dann noch eine Informationstafel dazu und fertig. Die Kirche wird eine neue Nutzung erfahren, das Umfeld der Kirche wird sich noch stark verändern – und die Erinnerungen werden verblassen. Auch wenn viele Ehemaligen lieber vergessen als erinnern wollen, für viele ist es wichtig, sich mit ihrer Vergangenheit auseinanderzusetzen. Und für manche ist es auch heilsam, endlich ihre Geschichte erzählen zu können. Dafür wollen wir die Erinnerungsorte aufbauen und, wenn das möglich ist, regelmäßige Führungen der Ehemaligen auf dem Gelände organisieren. Warum ist es wichtig, an eure Geschichten zu erinnern? Bernd hat das sehr gut in seinem Beitrag begründet.

Für uns alle ist es wichtig zu wissen, wie schwerwiegend die Verletzungen durch den Heimaufenthalt sind. Ich spiele dabei nicht auf Missbrauch oder Misshandlungen an. Die Tatsache an sich, nicht in einer intakten Familie mit Vater und Mutter aufwachsen zu können, sich als geliebtes und gewolltes Kind fühlen zu können, ist schon Trauma genug. Liebe und Zuneigung haben euch gefehlt, egal wie fürsorglich die Erzieherinnen und Betreuer waren, das habe ich aus euren Berichten herausgelesen. Mit diesen Erinnerungen können wir auch dazu beitragen, dass die Betreuung der Kinder, die nicht in ihrer Familie aufwachsen können, immer besser wird. Und vielleicht ist das auch ein Weg für Ehemalige ihr eigenes Traum zu überwinden, in dem sie anderen helfen, wie ikarus das vorgeschlagen hatte: "Wie wäre es, ein kleines Projekt zu starten, das heutigen Heimkindern hilft? Oder Kindern im Krankenhaus die lange Zeit dort verbringen müssen?"

Ich würde mich sehr freuen, wenn einige von euch den Mut und die Kraft aufbringen, sich in dem Projekt zu engagieren und mit den Studenten zu sprechen. Ihr könnt euch gerne an mich wenden oder hütchen, wir beide kennen uns von der Vereinsarbeit. Über Herrn Koch oder Klaus Grube könnt ihr ebenfalls mehr über mich und den Verein erfahren und Kontakt aufnehmen. Wer spontan Lust und Zeit hat, ist herzlich zu unserer kleinen Vereinsfeier am 17. April ab 17 Uhr im Gemeinschaftsraum der Baugruppe in der Münstereifeler Str. 81 eingeladen.

Kathy Ziegler

Eure Geschichte erzählen

pethens ⌂ @, Köln, Freitag, 17.04.2015, 10:52 (vor 3508 Tagen) @ Kathy Ziegler

Frau Ziegler, ich finde es sehr schade, das man Sie in einer E-Mail nicht anschreiben kann. Ich glaube dann würden sich auch Andere melden, die hier im Forum nicht angemeldet sind, aber immer wieder reinschauen. Einige dieser ehemaligen Heimkinden haben in meinem Film ("Eine ganz normale Kindheit")mit uns gesprochen. Gerade die, die bei mir in dem Film zu Wort gekommen sind, waren wie ich, in der Zeit von 1951 bis 1969 in dem ehemaligen Waisenhaus Köln-Sülz, ihre gesamte Kindheit untergebracht.
Mit freundlichen Gruß Peter B-H.

Eure Geschichte erzählen

Kathy Ziegler @, Freitag, 17.04.2015, 11:49 (vor 3508 Tagen) @ pethens
bearbeitet von Klaus Grube, Sonntag, 19.04.2015, 08:32

Hallo Peter,

entschuldigen Sie, meine Adresse habe ich schlicht vergessen, bzw. dachte, wenn man meinen Namen anklickt, gelangt man zur E-Mail: xxxx@.de Admin - Adresse im Off gelöscht, über Namen ist Mailkontakt möglich! Siehe hier.

Vielen Dank auch für dich Infos. Vielleicht können Sie Kontakte vermitteln für unser Projekt?

Beste Grüße
Kathy Ziegler

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hütchen @, köln, Freitag, 17.04.2015, 21:13 (vor 3508 Tagen) @ Kathy Ziegler
bearbeitet von hütchen, Sonntag, 19.04.2015, 09:40

hallo kathy,

man kann dir eigentlich nur schreiben, wenn du auch eine mailadresse in deinem profil (du bist zu finden unter "Benutzer", auf seite 5) hinterlassen hast.

denn normalerweise werden mailadressen die im beitrag selbst stehen gelöscht, doch ich lass diese hier jetzt mal stehen, damit die, die sich für das was du geschrieben hast interessieren, dich schnell erreichen können.

es wäre trotzdem sicher nicht schlecht, wenn du in deinem profil eine mailadresse eintragen würdest.

gruß
hütchen

NACHTRAG: mein geschreibe ist hinfällig, da klaus die forenregel angewendet hat und die mailadresse aus dem beitrag gelöscht hat.

--
Langzeitstudentin der Toleranz!

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Klaus Grube ⌂ @, Hellenthal, Sonntag, 19.04.2015, 08:24 (vor 3506 Tagen) @ Kathy Ziegler

Liebe Frau Ziegler,
ich habe Ihr Profil benutzerfreundlich eingerichtet. Wenn Mails versendet werden schreiben wir diese bitte nicht im Forum rein. Um Sie zu kontaktieren habe ich in Ihrem Profil das Häckchen gesetzt, um neben den Namen auf das Symbol "Brief" eine Mail zu versenden. Die Mailadresse wird dabei keinen User mitgeteilt.

Mfg Admin Klaus Grube

--
Es gibt immer einen Weg zu uns allen - wir müssen es nur wollen
Mit lieben Grüßen euer Klaus
Internet: http://www.kinderheim-Koeln-suelz.de
Verantwortlich und Kontakt: https://kinderheim-koeln-suelz.de/?page_id=28

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Klaus Grube ⌂ @, Hellenthal, Sonntag, 19.04.2015, 08:56 (vor 3506 Tagen) @ Kathy Ziegler

Liebe Frau Ziegler,
das Engagement von FEKS insbesondere deren Bewohner im Quartier haben ehemalige schon damals sehr begrüßt. Ein Grund mehr das FEKS hier im Forum integriert werden muss, und ich Sie von daher sehr herzlich begrüßen möchte.

Wie ich aus Ihren Eintrag entnehmen kann, wird in der 1.-Mai-Woche eine Gruppe von Studenten der Alanus Hochschule aus Alfter auf das Gelände kommen und einen Workshop über mehrere Tage an der Konzeptentwicklung für die Erinnerungsorte erarbeiten.

Hilfreich für uns wäre, dass Sie uns einen Terminzeitraum/Besuch oder weitere/andere Kontaktmöglichkeiten zu den Studenten uns einrichten. Gerne bin ich bereit mit Ihnen telef. Vorschläge zu erörtern.

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Es gibt immer einen Weg zu uns allen - wir müssen es nur wollen
Mit lieben Grüßen euer Klaus
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Jürgen @, Oranienburg, Sonntag, 19.04.2015, 17:13 (vor 3506 Tagen) @ Kathy Ziegler

Schade das ich zu weit weg bin.:-(
Ich hätte da gerne mit gemacht.

Eure Geschichte erzählen

Kathy Ziegler @, Sonntag, 19.04.2015, 17:32 (vor 3506 Tagen) @ Klaus Grube

Hallo Klaus Grube,

erst am Donnerstag konnte Harald Weiß vom FEKS-Vorstand mit einem der Professoren einen Zeitplan absprechen. Ich selbst habe ihn bei der Feier am Freitag das erste Mal gesehen. Ich denke, wir werden uns Montag noch einmal abstimmen und können dann schon einen genauen Zeitrahmen nennen, zu dem wir dann die Ehemaligen einladen werden.

Viele Grüße
Kathy Ziegler

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Kathy Ziegler @, Mittwoch, 22.04.2015, 21:33 (vor 3503 Tagen) @ Jürgen

Hallo Jürgen,
ich sage jetzt einfach mal Du: Vielleicht könntest du eine Form finden, wie du dich beteiligen könntest. Beispielsweise könntest du an mich ein Videobotschaft schicken, die ich dann vor den Studenten abspiele. Vielleicht könnten wir dich auch per Skype zuschalten. Oder du nimmst dich auf und schickst ein mp3-File oder du schreibst auf, was du erzählen möchtest und ich leite es an die Studenten weiter.
Ich weiß, dass ist jetzt mit Aufwand für dich verbunden, aber ich würde mich freuen, wenn wir einen Weg finden könnten, deine Geschichte den Studenten zukommen lassen zu können.
Viele Grüße
Kathy

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