Kölnische Rundschau 31.07.2013 (Presseberichte)
Hallo in die Runde!
Am 31.07.2013 gab's in der Kölnischen Rundschau auf Seite 30 einen ganzseitigen Artikel über das Sülzer Kinderheim. Leider findet man ihn aber nicht in der Online-Ausgabe.
Einen schönen Sonntag (und Restsommer) allen Lesern.
Kölnische Rundschau 31.07.2013
hütchen , köln, Montag, 05.08.2013, 12:23 (vor 4126 Tagen) @ Daniel H.
hallo daniel,
kannst du es nicht einscannen und hochladen?
wenn nicht, versuch ich mal die zeitung noch irgendwo zu erwischen.
gruß
mo
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Langzeitstudentin der Toleranz!
Kölnische Rundschau 31.07.2013
Daniel H. , Montag, 05.08.2013, 17:06 (vor 4126 Tagen) @ hütchen
Hallo Hütchen,
habe verucht, den Artikel als .jpg's hochzuladen, hat aber nicht geklappt. Entweder sind die Dateien zu groß (3 Teile, jeweils 7-8 MB) oder haben das falsche Format???
Kölnische Rundschau 31.07.2013
Birgit , Köln, Montag, 05.08.2013, 17:33 (vor 4126 Tagen) @ Daniel H.
Hallo Daniel,
der Artikel ist bestimmt urheberrechtlich geschützt.und darf daher nicht kopiert und ins Forum gesetzt werden.
LG Birgit
Kölnische Rundschau 31.07.2013
hütchen , köln, Montag, 05.08.2013, 18:48 (vor 4126 Tagen) @ Daniel H.
bearbeitet von hütchen, Mittwoch, 07.08.2013, 04:22
daniel hat mir den scan gesendet und ich hab ihn abgeschrieben.
(habe formatierung und rechtschreibung nicht verändert - glaube ich :)
hier also der bericht aus der kölnischen rundschau vom 31.07.2013
Fluch und Segen hinter hohen Mauern (von Martina Windrath)
„Dort wurde uns immer wieder eingebläut: Du kannst nichts, du bist nichts und du wirst nichts“, erinnert sich Willi, geboren 1939, an die Zeit zwischen 1941 und 1957 im Waisenhaus Sülz. Rudolf, von 1956 bis 1962 im Kinderheim am Sülzgürtel, berichtet von Prügel, Zucht und Ordnung.
„Ich hatte Glück“, hat dagegen im Jahr 2010 jemand an eine Wand gesprayt.
Auch Anneliese, geboren 1968, blickt gern zurück auf ihre „rettende“ Zeit im Heim. „Mit 14 Jahren kam ich auf ausdrücklichen Wunsch dorthin, weil ich nie wieder mit meiner sogenannten Familie etwas zu tun haben wollte.“
Zwischen Fluch und Segen: Sehr unterschiedliche Erfahrungen machten Ehemalige im früheren Waisenhaus, dem späteren Kinderheim, der heutigen Kinder- und Jugendpädagogischen Einrichtung, kurz KidS. Gabriele, Mousa, Friedrick, Patricia, Ahmed, Gerard: Mit ihnen beginnt die lange Liste der registrierten 22500 Vornamen aller, die im Heim gelebt haben. Es werden noch viel mehr gewesen sein, schätzt Rolf Koch mit Blick auf die Namen, die auf Vorhängen in den Ausstellungsräumen des KidS-Zentrums gedruckt worden sind. Der langjährige Mitarbeiter erläutert die zusammengetragene Geschichte des Sülzer Kinderheims bei Führungen anschaulich und weiß: Zwischen dem Gründungsjahr und heute liegen Welten. Wo früher dicke Mauern standen, (ent)stehen heute Neubauten. Das Areal ist verkauft. Das „Heim“ gab sich mit KidS einen neuen Namen und setzte den Weg der Dezentralisierung fort. Die Heim-Geschichte ist wechselvoll, erzählt auch von Deportationen in Vernichtungslager, Zerstörungen im Zeiten Weltkrieg, Wiederaufbau, neuen pädagogischen Konzepten nach dem Nonnenregiment. Heute leben die Pänz in kleineren Wohngruppen. Der Alltag ist kunterbunt, nicht grau wie zu Beginn. Gitter-Babybettchen, Fotos von Schlafsälen für über 20 Kinder, Massenabfertigung beim Mittagessen, Briefe, Fotos und Zeitzeugenberichte machen die Phasen in der Ausstellung anschaulich. „Wir verschweigen nicht Gewalt, geben aber auch Beispiele für selbstlosen Einsatz für die anvertrauten Kinder“, betonen die Autoren der Chronik.
Eines der ersten erhaltenen Exponate: die „Waisenhaus-Ordnung“ der Stadt Köln von 1916. Dort steht unter anderem, dass eine Aufnahme „nicht möglich ist, wenn damit der Mutter das Arbeiten außer Haus ermöglicht“ wurde. Das Areal in Sülz war damals das größte Waisenhaus Europas, eine Einrichtung der Stadt, lange geleitet von den Schwestern des Ordens vom Armen Kinde Jesu. Es gab neben den strikt getrennten Wohnhäusern für Jungen und Mädchen Werkstätten und Krankenhaus, Kapelle, Schwesternklausur. Dann nahm unter den Hakenkreuzfahnen der Nazis das Unheil seinen Lauf.
Nach Wiederaufbau und einer Etappe mit Josef Abeln als Direktor ab 1948 begann 1972 mit dem Sozial- und Heilpädagogen Rolando da Costa Gomez eine neue Ära, die Mauern wurden überwunden: Er untersagte sofort jegliche körperliche Bestrafung. „Ein Meilenstein“, so Koch. Ein neues Team, Angebote wie Sportwettkämpfe, Reformen brachten mehr Fröhlichkeit, Zuwendung und pädagogische Betreuung. Ab 1977 bildeten sich Wohngruppen.
Als 2005 Lie Selters neue Direktorin wurde, setzte sie das Konzept fort. Doch der einst für 1000 Kinder gebaute Riesenkomplex war zusehends verrottet und teilweise verwaist. Die Initiative zum Verkauf wurde ergriffen, das Areal in Baufelder aufgeteilt.
zum schluss noch eine persönliche anmerkung: hätten mal noch andere als nur Bernd und ich ihre spuren hinterlassen,
so könnte die presse (die autoren der bisher veröffentlichten artikel) mehr von uns zitieren ;)
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Langzeitstudentin der Toleranz!