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Das Buch - Geschichten des Sülzer.... (Chronik)

Klaus Grube ⌂ @, Hellenthal, Dienstag, 11.06.2013, 09:18 (vor 4193 Tagen)
bearbeitet von Klaus Grube, Dienstag, 11.06.2013, 11:03

Gestern habe ich mich nochmal aufgerafft und bin nach Köln gefahren um mir in Ruhe die Ausstellung anzusehen und das Buch in Empfang zu nehmen.

Als erstes ist mir in der Ausstellung das Gästebuch positiv aufgefallen, welches ich mir gleich zu nutzen machte und mich Eintrug. Die Ausstellung hatte zugleich etwas besinnliches an sich, die Stille aber auch die Aufmachung der Tafeln wurden mit sehr viel Liebe zum Detail erstellt. Die Tafeln in den originalen Säuglingsbettchen aus dem Kinderheim zu stellen, dürfte noch einen tieferen Eindruck hinterlassen, lag ich doch selbst als Säugling mal in solch einen kleinen "Gefängnis". Und genau dort gehörten auch die Schautafeln hin, denn nichts anderes war das Sülzer Kinderheim. Ein Heim mit Mauern die man damals nicht durchbrechen konnte.

Das Buch habe ich mir natürlich noch gestern durchgelesen. 288 Seiten geballte Chronik nebst sehr vielen Bildern, findet man dort vor. Gelungen die Aufmachung und Themenaufteilung. Wenn man bedenkt, dass für das Buch 5 Jahre unter hohen zeitlichen Aufwand recherchiert wurde, kann man jetzt schon sagen das dieses Buchwerk sehr gelungen ist, da alle wichtigen Chroniken, die diese Heim durchlaufen hat aufgezeigt werden.

Die heutige Direktorin Frau Li Selters hat mit Ihrem Beitrag "Ja, auch bei uns" ein Thema angefasst, auf das wir schon lange hofften, in dem Sie sich für all das Geschehene stellvertretend für alle Direktoren bzw. Verantwortlichen entschuldigte. Damit hat sich auch die Stadt Köln zu den Missbräuchen in den Heimen zu bekennen gegeben.

Einer der schönsten Ideen in diesem Buch dürften die 6 Seiten sein, in dem man sich noch einmal an 22500 Namen (nur die Vornamen, aber alphabetisch nach Nachnamen sortiert) der ehemaligen Heimkinder erinnerte.

Die heutige pädagogische Einrichtung kurz KidS genannt, hat, auch die Nazizeit durchleuchtet und somit ein unrühmliches Kapitel thematisiert. Auffallend in diesem Buch dürfte, sein das man alle Direktoren mit ihren pädagogischen Einstellungen beschrieben hat. Hier zeigt sich auch die Entwicklungsstufen der Pädagogik ab, die sich bis zur heutigen Zeit geändert hat und noch immer sich weiter ändern wird. Auch die schwarze Pädagogik wurde nicht ausgelassen.

Interessant dürfte aber auch die Entwicklungszeit der letzten 30 Jahre im Heim zum Nachlesen sein. Immer schwieriger und mit enormen Kostendruck mussten die Pädagogen sich neue Konzepte und Ideen einfallen lassen, was schließlich dazu führte, das Gelände zu verkaufen und dem "Schreckens-Kind Heim" einen neuen Namen zu geben. KidS steht heute nicht mehr für Waisenhaus oder Kinderheim sondern für eine moderne Familienpolitik.

Am Anfang des Buches werden aus den verschieden Jahrgängen der Heimkinder Erlebnisse aufgeführt, die auch zeigen welchen Wandel das Kinderheim zu KidS vollbracht hat.

Das gesamte Buch hebt kein Thema besonders hervor, sondern behandelt alle Themen gleichwertig und macht es somit zu einen wertvollen Chronik ohne dabei marktschreierisch oder eine Bühne für Voyeuren zu bieten, wie Frau Selters es im Buch schon richtigerweise anmerkte.

Von meiner Seite ein besonderen Dank an Rolf Koch. Einen lobenden Dank gilt auch an Frau Li Selters für den Mut sich zu entschuldigen.
Bedanken möchte ich mich auch bei allen Autoren und Behörden die mit an diesem Buch gearbeitet haben.

Ich schlisse mich zum Schluss mit den treffenden Worten eines ehemaligen Heimkindes sehr gerne an, welches für das Buch ihr Erlebtes niederschrieb.
Respect et Chapeau!!!
Admin Klaus Grube

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Es gibt immer einen Weg zu uns allen - wir müssen es nur wollen
Mit lieben Grüßen euer Klaus
Internet: http://www.kinderheim-Koeln-suelz.de
Verantwortlich und Kontakt: https://kinderheim-koeln-suelz.de/?page_id=28

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