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Strümpfestopfen für Jungens (Mein Heimerlebnis)

Klaus Grube ⌂ @, Hellenthal, Samstag, 09.03.2013, 12:20 (vor 4310 Tagen) @ hütchen

Hallo alle,
ups, diese Thema haben wir im Forum noch gar nicht näher betrachtet. ich musste erst einmal lange Nachdenken wie es bei uns war. Uns - war natürlich wieder einmal die Gruppe Wiesemann.

Wir kleinen mussten immer mal wieder die Klamotten der größeren Kinder auftragen. Schon das war ein Grund das wir mit den Klamotten pfleglichst umzugehen hatten. Kinder die das nicht taten wurden schnell zu Pflegel-Kinder von Frau Wiesemann abgestempelt. Darunter hatten einige Gruppenkameraden sehr zu leiden. Besonders diejenigen Kinder die draußen spielten und verdreckst oder/und mit zerrissenen Klamotten wieder in die Gruppe zurückkamen.

Uns wurde oft unterstellt das wir absichtlich einen Knopf vom Hemd abgerissen haben und wenn dies nicht stimmte (Ein Knopf ging auch schon mal durch das ewige auftragen verloren) so wurde uns unterstellt, das wir nicht auf die Anziehsachen ordentlich achteten.

Diese Pflegel(Kinder) brachte man schnell bei auf seine Klamotten zu achten in dem man selber die Strümpfe stopfte oder Knöpfe an den Hemden annähen musste. War das in Wiesemanns Augen nicht ordentlich gemacht so wurde der Knopf wieder abgerissen.

Das Prozedere lief wie folgt ab: Der/Du Pflegel nähte den Knopf dran und wenn er/sie fertig war musste man sich bei Frau Wiesemann höflichst melden das man fertig sei und übergab ihr das Hemd/Hose etc.
Nach Begutachtung der Arbeit Ihrerseits - dass er/sie ja gut nähen kann mit den ermahnenden Worten besser auf seine Klamotten zukünftig zu achten.
War die Arbeit nicht in Ordnung wurde der Knopf abgerissen um ihn noch mal anzunähen bis man es kann. Wiederworte das man es nicht besser könne wurde mit einer Ohrfeige abgewatscht.

Da Knöpfe annähen und Strümpfe stopfen eine Strafe war, durfte während dieser Nähzeit nicht mit anderen Kindern gesprochen werden.

Als ich einmal wegen eines verlorenen Knopfs von Frau Wiesemann zur Rede gestellt wurde: - Ich sagte: das war ich nicht - Sie: Lüg mich nicht an, für die Lüge gab`s sogleich noch eine Ohrfeige und wurde zum nähen des Knopfes verdonnert.

Leider konnte ich das nicht und musste meine Nachbarin, die gerade Hausaufgaben machte leise Fragen wie das geht. Das hatte natürlich Frau Wiesemann mitbekommen und stellte uns zur Rede was wir beide denn da zu tuscheln hätten. Das Mädchen sagte Klaus weiß noch nicht wie man einen Knopf annäht. Für diese Unverschämtheit bekam das Mädchen eine schalende Ohrfeige - und ich wusste aus dem Nichts wie man Knöpfe nähte.

Zum Thema Wäschepflege könnte ich noch mehr schreiben aber für heute reicht dieser Eintrag erst einmal.
Klaus

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Es gibt immer einen Weg zu uns allen - wir müssen es nur wollen
Mit lieben Grüßen euer Klaus
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