Psycho II (Allgemein)

bleakhouse, Donnerstag, 09.08.2012, 06:25 (vor 4490 Tagen)
bearbeitet von Birgit, Donnerstag, 09.08.2012, 16:52

In den letzten Tagen bin ich durch einige der Threads dieses Forums bestreunt und dabei sind mir vor allem die Beiträge aufgefallen, die ein Bernd vor etwa zwei Jahren gepostet hat.

Da ich sie besonders rückhaltlos und berührend fand, will ich noch mal an sie erinnern.

B berichtete von der Abreise oder dem Umzug seiner Tochter wg. Studium. Wenn ich das richtig verstanden habe, ging es ihm um die eigene Unfähigkeit, selbst in Situationen großer Anspannung emotional angemessen reagieren zu können.

Zitat: "Abschied, Tränen... Normal würde man denken, nix besonderes, machen alle Eltern durch. Stimmt. Blöde ist nur das es für mich nicht komplett ist. Warum? Kinder machen diesen Prozess durch bevor sie selbst Eltern werden. Mir fehlt da was. Vorbilder, Parallelen, die andere Seite verstehen …. Bei mir keine Tränen, statt dessen Logik, und Schach... Eigentlich habe ich keine Ahnung was man da so als Elternteil machen oder empfinden soll. Alte Verteidigungsmechanismen werden reaktiviert: Emotionaler Rückzug, Mäuerchen aufbauen, Umlenkung. Und doch, ich hab die Tricks durchschaut, weil, so ein Mäuerchen stellt man ja nicht umsonst auf, logisch. Emotionen zuzulassen ist keine einfache Sache, selbst wenn man versucht den Verteidigungswall niederzudrücken – die Welle rast auf einen zu."

An einer anderen Stelle: „Trennung war bisher für mich eine klare, einfache logische Sache. Aber das war nur die Oberfläche, gebrodelt hat es immer und es wurde abgestellt.“

Also, wenn dieses "Bei mir keine Tränen, statt dessen Logik, und Schach... Eigentlich habe ich keine Ahnung was man da so... machen oder empfinden soll" keine erschütternde Selbstanalyse war, dann weiß ich auch nicht.

Sie enthielt ja sogar eine positive Botschaft: „Neuland mit Fünfzig. Heimkind sein hat auch was Gutes(?), es wird nicht langweilig.“

Seltsam ist nur, dass - bis auf eine Ausnahme - Bernds Punkte von niemandem aufgegriffen wurden. Folglich verlief der Thread im Sand und wurde schließlich vom Admin abgestellt.

Sicher, nicht alle werden Bs Problematik teilen. Um die geht es dann aber auch nicht - es geht um die, die diese Empfindungen kennen und teilen.
Ich könnte mich jedenfalls völlig mit Bernds Beschreibungen identifizieren und war überrascht und erfreut, hier etwas so Einsichtsvolles zu finden.

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Psycho II

Ruth ⌂ @, Köln, Montag, 29.10.2012, 12:26 (vor 4408 Tagen) @

Hallo bleakhouse, ich habe das damals bei Bernd leider nicht gelesen. Aber jetzt. Bei mir war und ist das auch so. Ich versuche es mit Logik und Verstand.Klappt meistens. Sollte sich mal das Gefühl Traurigkeit melden, mache ich es sofort wieder platt. weil es ist ja normal wenn die Kinder ausziehen, heiraten und ich oma werde.
Danke für deinen Beitrag, denn so bewusst war mir das nie.

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Liebe Grüße Ruth

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