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Geht es anderen auch so? (Allgemein)

Klaus Grube ⌂ @, Hellenthal, Sonntag, 18.07.2010, 10:44 (vor 5244 Tagen) @ Ruth

Hallo,
wie ich Ruth`s neuen Eintrag gelesen habe musste ich doch erstmal tief in mich kehren und nachdenken wie es den ich empfand und heute empfinde. Füher bei Gruppe Wiesemann habe ich nie Lob bekommen aber neben den Schlägen so manchen Tadel. Der Unterschied zwischen Lob und Tadeln liegt darin das Tadeln eher eine erzieherische mit verhaltenskorrigierender Massnahme zu verstehen ist und Lob seeliche Streicheleinheiten sind, aber man nicht aussübte ja eigentlich nicht kannte.

Früher war Lob für mich nichts anderes als eine Form von verbalen Streicheleinheiten. Doch in den Gruppen wurde man nicht gestreichelt oder geknuddelt folglich wurde man auch nicht gelobt und wenn mal ein Lob kam konnte ich mit diesen "Streicheleinheiten" nichts anfangen. Oft war mir Lob peinlich ja gar zu wiederlich. Fühlte ich mich doch plötzlich umarmt, was mir sehr unangenehm erschien. Kannte ich das umarmen doch nicht.

Oft fungierte man in den Gruppen eher angepasst, so das zumindestens ich nicht den Unterschied von Schlägen und Tadel unterscheiden konnte. Lagen doch Schläge und Tadeln sehr nah bei einander, da beim Tadeln oft eine Warnung schon im Unterton herraus zuhören war, so das es bei der nächsten Verfehlung einen setzte. Tadeln war die Form des Lobes um den Wünschen von Wiesemann noch mehr zu ensprechen.

So blieb es später nicht aus, dass ich mit Lob garnichts anfangen konnte aber mit Kritik schon. Wobei ich allerdings erst lernen musste ob es eine Kritik oder ein Tadeln war. Lagen für mich beide Begriffe damals sehr nahe bei einander.

Bedeutete doch beide Begriffe für mich nichts anderes als noch besser zu werden oder ich mich noch besser den Lebensituationen anzupassen. Dies galt besonders im beruflichen Bereich für mich.

Kritik/Tadel war aber nicht immer für mich ein Anreiz noch perfekter zu werden, eher hatte ich oft das Gefühl wieder einmal auf voller Länge versagt zu haben. Wenn man dann, wie ich damals kein gesundes Selbstbewusstsein hatte verschlimmerte sich das ganze noch in Selbstmitleid.

Und Heute? Heute habe ich immer noch beim Loben ein sehr gemischten Gefühl. Es kommt bei mir darauf an von wem es kommt. Sorry, auch heute noch darf mich nicht jeder Streicheln und folglich mag ich auch noch nicht von jeden sein Lob. Das lasse ich mir aber nicht anmerken.

Also Ruth so konfus ist dein Beitrag nicht im Gegenteil zum Nachdenken eine willkommene Anregung für mich, mal über das Loben wieder Nachzudenken.

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Es gibt immer einen Weg zu uns allen - wir müssen es nur wollen
Mit lieben Grüßen euer Klaus
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