Missbrauch-Hotline - Drei Tage, 13.000 Anrufe (Allgemein)

rbreuer, Mittwoch, 07.04.2010, 21:24 (vor 5342 Tagen)

Bei der Hotline der katholischen Kirche für Missbrauchsopfer melden sich weit mehr Menschen als von den Organisatoren erwartet: Vor der Osterpause seien von Dienstag bis Donnerstag vergangener Woche 13.293 Anrufversuche von 2670 Anschlüssen registriert worden, sagte ein Sprecher des Bistums Trier. Die Berater hätten 394 Telefongespräche geführt und in 91 weiteren Fällen online beraten. "Mit einer derart großen Resonanz hatten wir nicht gerechnet", sagte der Sprecher Stephan Kronenburg.

Nach seinen Angaben konnten die Berater bislang erst etwa 18 Prozent der Anfragen beantworten. Anrufer, die nicht sofort durchkommen, können ihre Nummer für einen Rückruf hinterlassen.

Wie sich die Anrufe inhaltlich aufteilten, sei schwer zu sagen, meinte Kronenburg. Es sei aber auffallend, dass nicht nur das Thema Missbrauch durch kirchliche Mitarbeiter eine Rolle spiele, sondern auch das Thema Misshandlung. "Aber da sind die Grenzen ja fließend." Wenn etwa ein Schüler mit einem Stock auf das nackte Gesäß geschlagen worden sei, stelle sich auch die Frage, wo der sexuelle Missbrauch beginne. Im Wesentlichen würden Fälle aus den 60er oder 70er Jahren geschildert.

Bis jetzt spricht man nur von den Schülern und Fälle aus den 60er oder 70er Jahren.

Wenn dann man dann auch irgendwann sich mit dem Thema ehemaliger Heimkinder aus den 40er 50er 60er und 70er befasst, dann werden es hunderttausende sein, die sich dann bei der Hotline melden.

Bin mal gespannt wie groß dann der Schock in der Bevölkerung bei dieser Zahl (mehrere hunderttausend misshandelte und geschändete Heimkinder und Behinderte) sein wird. Das wird dann als die zweite große dunkle Vergangenheit Deutschlands in die Geschichte eingehen. Denn wir stehen bei der Aufarbeitung dieser dunklen Vergangenheit erst ganz am Anfang. Und ein Ende ist noch lange nicht abzusehen.

Ich hoffe für die ehemaligen Heimkinder, das es Ihnen wenigstens ein klein bisschen der verlorenen Seele zurückgeben kann. Er ist zwar leider nicht mehr möglich alle diese Verbrecher zu bestrafen. Aber es werden wenigstens jetzt Ihre Namen und Verbrechen bekannt.

Es müssen sich jetzt nicht mehr die Opfer verstecken und schämen nein jetzt müssen es die Täter.

Es wird nicht mehr mit dem Finger auf die Opfer gezeigt, nein es wird jetzt mit dem Finger auf die Täter gezeigt.

Die Heimkinder sind jetzt nicht mehr die Lügner, nein jetzt werden die Täter als Lügner entlarvt.

Jetzt stehen nicht mehr die Heimkinder am Rand der Gesellschaft, nein in Zukunft werden die Täter am Rand der Gesellschaft stehen.

Und das ist auch gut so.

Missbrauch-Hotline - Drei Tage, 13.000 Anrufe

ewt @, Köln, Freitag, 14.05.2010, 09:40 (vor 5306 Tagen) @ rbreuer

Bei der Hotline der katholischen Kirche für Missbrauchsopfer melden sich weit mehr Menschen als von den Organisatoren erwartet: Vor der Osterpause seien von Dienstag bis Donnerstag vergangener Woche 13.293 Anrufversuche von 2670 Anschlüssen registriert worden, sagte ein Sprecher des Bistums Trier. Die Berater hätten 394 Telefongespräche geführt und in 91 weiteren Fällen online beraten. "Mit einer derart großen Resonanz hatten wir nicht gerechnet", sagte der Sprecher Stephan Kronenburg.

Nach seinen Angaben konnten die Berater bislang erst etwa 18 Prozent der Anfragen beantworten. Anrufer, die nicht sofort durchkommen, können ihre Nummer für einen Rückruf hinterlassen.

Wie sich die Anrufe inhaltlich aufteilten, sei schwer zu sagen, meinte Kronenburg. Es sei aber auffallend, dass nicht nur das Thema Missbrauch durch kirchliche Mitarbeiter eine Rolle spiele, sondern auch das Thema Misshandlung. "Aber da sind die Grenzen ja fließend." Wenn etwa ein Schüler mit einem Stock auf das nackte Gesäß geschlagen worden sei, stelle sich auch die Frage, wo der sexuelle Missbrauch beginne. Im Wesentlichen würden Fälle aus den 60er oder 70er Jahren geschildert.

Bis jetzt spricht man nur von den Schülern und Fälle aus den 60er oder 70er Jahren.

Wenn dann man dann auch irgendwann sich mit dem Thema ehemaliger Heimkinder aus den 40er 50er 60er und 70er befasst, dann werden es hunderttausende sein, die sich dann bei der Hotline melden.

Bin mal gespannt wie groß dann der Schock in der Bevölkerung bei dieser Zahl (mehrere hunderttausend misshandelte und geschändete Heimkinder und Behinderte) sein wird. Das wird dann als die zweite große dunkle Vergangenheit Deutschlands in die Geschichte eingehen. Denn wir stehen bei der Aufarbeitung dieser dunklen Vergangenheit erst ganz am Anfang. Und ein Ende ist noch lange nicht abzusehen.

Ich hoffe für die ehemaligen Heimkinder, das es Ihnen wenigstens ein klein bisschen der verlorenen Seele zurückgeben kann. Er ist zwar leider nicht mehr möglich alle diese Verbrecher zu bestrafen. Aber es werden wenigstens jetzt Ihre Namen und Verbrechen bekannt.

Es müssen sich jetzt nicht mehr die Opfer verstecken und schämen nein jetzt müssen es die Täter.

Es wird nicht mehr mit dem Finger auf die Opfer gezeigt, nein es wird jetzt mit dem Finger auf die Täter gezeigt.

Die Heimkinder sind jetzt nicht mehr die Lügner, nein jetzt werden die Täter als Lügner entlarvt.

Jetzt stehen nicht mehr die Heimkinder am Rand der Gesellschaft, nein in Zukunft werden die Täter am Rand der Gesellschaft stehen.

Und das ist auch gut so.

Wenn dies dann aufgearbeitet ist,sind alle Heimkinder geheilt
Wer gleiches mit gleichen vergelten will,wird niemals frei.

Missbrauch-Hotline - Drei Tage, 13.000 Anrufe

J.Welt @, Sankt Augustin, Samstag, 15.05.2010, 13:31 (vor 5305 Tagen) @ ewt

Hallo mein lieber Bruder,
ich bewundere immer wieder deinen Scharfsinn und deine innere Überzeugung, für das Gute einzustehen. Ich fühle mich dir sehr verbunden wenn du über deine Kindheitserinnerungen kundtust. Ich bin sogar sehr froh von dir und auch von Bernd zu erfahren, wieviele glückliche Momente ihr in eurer Erziehung entdecken könnt. Und bin bin sehr stolz auf euch dass ihr euer Leben in Verantwortung vor euch selbst und anderen gegenüber angenommen habt. Und das schon vor vielen Jahren. Für diese Art von Selbst- Verständlichkeit braucht ihr euch wahrlich vor niemandem zu rechtfertigen. Dennoch sei den Opfern gestattet, sich aus ihrer leidvollen Geschichte heraus einer "politischen Sprache" zu bemächtigen, die ihnen Gehör verschafft. Sie haben die öffentliche Aufmerksamkeit verdient. Dadurch, mein lieber Ralf, wird keine Heilung erlebbar sein, kein Gefühl der Wiedergutmachung entstehen können. Für die Opfer könnte jedoch eine neue, historische Situation entstehen, in der die Zunkunft all jener, die bislang durch ihre schrecklichen Erinnerungen gestaltet war, mit neuen, weniger leidvollen Erinnerungen gestaltet werden kann. Die Spuren der Vergangenheitlassen sich nicht aus unserem Bewußtsein löschen. Es gilt, neue Spuren zu schaffen, die ermutigend in die Zukunft verweisen können.
Sei herzlich gegrüßt lieber Ralf

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