Sexuelle Revolution (Allgemein)

Peter Henselder, Samstag, 20.02.2010, 13:43 (vor 5388 Tagen) @ imi

Hier mein Beitrag zu den letzten Tagen:

Die Berliner Rechtsanwältin Ursula Raue, vom Jesuitenorden mit der Untersuchung der Vorfälle beauftragt, stellte am 18. Februar in einer Pressekonferenz ihren Zwischenbericht vor. Sie spricht von einer "ungeahnten Dimension" der Vorfälle. Inzwischen hätten sich 115 Opfer gemeldet. Die Fälle hätten sich vor allem in den siebziger und achziger Jahre ereignet. Ein Grund für die Übergriffe liege im komplizierten Beziehungsgeflecht zwischen Autorität und Abhängigkeit, Schüler und Lehrer, Kind und Priester. Den Opfern sei oft nicht bewußt gewesen, Opfer eines sexuellen Mißbrauchs geworden zu sein. Erst im Laufe der Zeit sei den meisten der sexuelle Charakter gewisser Handlungen bewußt geworden. Doch Scham und die Furcht, nicht Ernst genommen zu werden, habe sie schweigen lassen. Einige Opfer hätten sich inzwischen das Leben genommen. Andere leiden noch heute an Alpträumen. Die Auswertung der Akten habe ergeben, daß der Orden über die Vorgänge Bescheid wußte. Man habe sich auf die Therapie der Täter konzentriert. Die Opfer seien nicht in den Blick gekommen. Ihr Seelenleben habe niemanden interessiert. Diese Sicht wirkt noch bis heute nach, denn an eine generelle Entschädigung der Opfer werde nicht gedacht. Man wolle aber auf andere Wünsche der Opfer eingehen. Zur Aufklärung wolle man zwar beitragen, Verantwortung wolle man aber nicht übernehmen. Nun, dieses Spiel ist ja hinreichend bekannt, denn auch gegenüber den ehemaligen Heimkindern wird das gleiche verantwortungsscheue Spiel gespielt. Vertrauen wird auf diese Weise weder für den Orden noch für die Kirche gewonnen.
Die Krise der Kirche wird sich vertiefen, denn schon in der Bibel beim Propheten Maleachi wird geweissagt:
"Und nun ergeht an euch, ihr Priester, folgender Beschluß: Wenn ihr nicht hören wollt und es euch nicht zu Herzen nehmt, daß ihr meinem Namen die Ehre gebt, spricht Jahwe Zebaot, so sende ich wider euch den Fluch und verfluche euren Segen, ... Siehe, ich zerschmettere euch den Arm und schleudere euch den Mist ins Angesicht, den Mist eurer Feste, und trage euch mit ihm hinaus."


Bernd, ich möchte Dir zum sexuellen Missbrauch etwas sagen; Nicht nur der Täter macht sich schuldig, auch die, die es versuchen zu vertuschen. Ich habe zweimal meinen Missbrauch gemeldet und beide Mal haben die Verantwortlichen (nicht der Täter) nichts gemacht. Man unterstellt einem immer das man lügt. Der Erzbischof von Berlin sagte : Die beste Prävention wäre es, wenn die Opfer/Kinder diesen Vorfall melden würden. Was nützt eine solche Antwort, wenn man den Kindern keinen Glauben schenkt.
Es ist schon wichtig das am gesamten Systhem etwas geändert wird. Heute ist es immer noch so, das die Kirche von den "armen" Tätern spricht und vom Opfer so gut wie kein Wort verliert.

LG Peter


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